Airport Leipzig/Halle Schkeuditz bleibt bei Klage gegen Flughafenausbau

In Schkeuditz hat am Donnerstagabend der Stadtrat beschlossen, die Klage gegen den geplanten Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle aufrechtzuerhalten. Die Klage war Anfang Dezember eingereicht worden, um die Einspruchsfrist gegen den Planfeststellungsbeschluss zu wahren. Mit der Klage will sich die Kommune Zeit verschaffen, um die Unterlagen eingehend zu analysieren.

Die Stadt Schkeuditz hatte sich nach eigenen Angaben gezwungen gefühlt, rechtliche Schritte einzuleiten. Die vorliegenden Dokumente des Planfeststellungsbeschlusses mit einem Umfang von 1.000 Seiten hätten in der zur Verfügung stehenden Frist von vier Wochen nicht vollständig und detailliert geprüft werden können, begründete die Kommune ihre Entscheidung.

Oberbürgermeister Rayk Bergner (CDU) sagte, man sei nicht grundsätzlich gegen den Ausbau. "Die Stadt ist der größte Profiteur des Ausbaus. Wir möchten aber auch atmen können", sagte er MDR SACHSEN. Die aktuellen Ausbaupläne würden die Stadt aber in der Ausweitung beschränken. Es könnten beispielsweise keine neuen Wohngebiete mehr gebaut werden. "Wir wollen eine gemeinschaftliche Lösung finden", so Bergner.

Insbesondere müsse untersucht werden, ob der geplante Ausbau zu einer zusätzlichen Lärmbelastung führen werde und ob die Interessen der Anwohner und umliegenden Gemeinden ausreichend berücksichtigt wurden.

Der Flughafen Leipzig/Halle plant Investitionen in Höhe von 300 Millionen Euro, um neue Rollwege, Stellflächen und Gebäude zu errichten. Ziel ist nach Angaben der Betreiber, den Betrieb effizienter zu gestalten: Künftig sollen die DHL-Frachtmaschinen zentral am Drehkreuz parken, was die Be- und Entladung erleichtern würde. Aktuell seien die Flugzeuge über das gesamte Gelände verteilt, was logistische Herausforderungen mit sich bringe.