Urteil am Amtsgericht Milde Strafe in Leipzig für illegalen Böller-Handel
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08. Januar 2025, 10:04 Uhr
Das Leipziger Amtsgericht hat einen 21-jährigen Mann wegen illegalen Handels mit Pyrotechnik zu einer Geldauflage von 1.000 Euro verurteilt. Der Leipziger soll vor drei Jahren von seiner Wohnung im Stadtteil Stötteritz einen schwunghaften Handel mit illegaler Pyrotechnik betrieben haben.
Nach einem tödlichen Böllerunfall zu Silvester 2021 nahe Bonn waren Ermittler auf das Netzwerk aufmerksam geworden, auch weil der Angeklagte, Leon W., etliche Namen preisgab. Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden bei ihm mehrere Kilo Pyrotechnik und Schwarzpulver beschlagnahmt, ein Großteil davon, über zwölf Kilogramm, lagerte im Keller. Auch 5.300 Euro Bargeld wurden in der Wohnung gefunden.
Pyrotechnik mit Gewinn weiterverkauft
Vor Gericht sagte er auf Nachfrage der Richterin, dass er einen Händler in Berlin hatte, bei dem er die Pyrotechnik abholte und mit einer Gewinnspanne von 30 bis 40 Prozent weiterverkauft habe. "Weil der Mechatroniker vollumfänglich geständig war, auch Namen von Handelspartnern aufdeckte, kam er mit einer relativ milden Geldauflage davon, die er noch im Gerichtssaal akzeptierte," ordnet MDR SACHSEN-Reporterin Sylvia Stadler das Urteil ein.
Die Staatsanwaltschaft hatte nur 600 Euro Geldauflage gefordert. Das war aber sogar der Richterin zu wenig, auch weil Leon W. als Mechatroniker ungefähr 1.800 Euro netto verdient. Zudem hätte der Angeklagte durch das Lager im Keller andere Menschen gefährdet.
MDR (sta/kbe/lam)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport | 07. Januar 2025 | 14:30 Uhr