
Sachsenpokal-Viertelfinale Körperverletzungen und Sachbeschädigungen bei Leipziger Stadtderby
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24. März 2025, 19:24 Uhr
Eine Auseinandersetzung an einer Tankstelle, brennende Toilettenhäuschen, Körperverletzungen - in der Bilanz der Polizei zum Stadtderby zwischen Lok und Chemie in Leipzig steht Gewalt und Sachbeschädigung. 550 Polizisten waren im Einsatz, um die Sachsenpokalbegegnung abzusichern.
Zehn Straftaten und sechs verletzte Polizisten - das ist die Polizeibilanz nach dem bristanten Stadtderby in Leipzig. Es wird unter anderem wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt.
Am Sonntagnachmittag trafen im Sachsenpokal-Viertelfinale die beiden Stadt-Kontrahenten BSG Chemie Leipzig und Lok Leipzig im Alfred-Kunze-Sportpark aufeinander. Bereits vor dem Spiel sorgten die Fanlager beider Mannschaften für ein Großaufgebot der Polizei in der gesamten Messestadt.
Getrennte Fanmärsche zum Alfred-Kunze-Sportpark
Während die rund 2.000 Fans der grün-weißen Chemiker sich um 10.30 Uhr am Rathaus Leutzsch zu einem Fanmarsch formierten, trafen sich Fans der blau-gelben Lok Leipzig um 11 Uhr auf dem Markplatz vor dem Neuen Rathaus und fuhren gemeinsam mit der S-Bahn zum Alfred-Kunze-Sportpark.
Hubschrauber kreiste, Wasserwerfer bereit
Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften von sächsischer Bereitschaftspolizei und Bundespolizei sowie Kräften der Polizeidirektion Leipzig im Großeinsatz. Auch ein Hubschrauber kreiste über dem Leipziger Westen, Wasserwerfer standen in Bereitschaft.
Pyrotechnik im Stadion, Toilettenhäuschen abgebrannt
Während des Spiel wurde sowohl im Heim- als auch im Gästeblock Pyrotechnik abgebrannt. In der zweiten Halbzeit zündeten Unbekannte zwei mobile Toiletten im Gästebereich an. Nach dem Spiel wurde an einem Imbissstand im Gästebereich ein Brötchenhalter und ein Brezelständer gestohlen und die Scheibe des Kiosk beschädigt. Zudem wurden im Chemie-Block Polizisten mit einem Mülleimer beworfen.
Spiel unter höchster Sicherheitskategorie
Die Fans beider Klubs sind seit Jahrzehnten verfeindet. Die Partie wurde deshalb von der Leipziger Polizei als Spiel der höchsten Sicherheitskategorie eingestuft. Im Stadion wurde auch ein sogenannter Sensocopter eingesetzt - eine ferngesteuerte Drohne, die die Bilder direkt zur Polizeiführung schickt.
Erste Auseinandersetzung nachts an der Tankstelle
Bereits einen Tag vor dem Spiel hatte es eine Auseinandersetzung zwischen den Fanlagern gegeben. Laut Polizei griff eine Gruppe von etwa 20 Tatverdächtigen eine Gruppe von acht Personen mit Tritten und Schlägen an. Die Auseinandersetzung verlagerte sich bis in den Verkaufsraum. Vier Personen erlitten leichte Verletzungen und mussten medizinisch versorgt werden. Gegen fünf Personen wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt.
MDR (dkö,gri)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | MDR SACHSENSPIEGEL | 23. März 2025 | 19:00 Uhr