Stars & Newcomer Lang Lang, Romantik, Aschenputtel – das ist 2025/26 im Gewandhaus Leipzig zu erleben
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24. März 2025, 16:27 Uhr
Mit einem Demokratie-Wochenende startet das Gewandhaus in die Saison 2025/26. Bei der Präsentation am Montag in Leipzig kündigte Direktor Andreas Schulz zwei Schwerpunkte an: die Reihe "Tacheles" zum Jahr der jüdischen Kultur 2026 in Sachsen und eine Hommage an den estnischen Komponisten Arvo Pärt. Zu erleben sind Klavier-Stars wie Lang Lang, Igor Levit und Martha Argerich, Angebote für die ganze Familie und die neue Reihe "ConFusion". Beim Jahresausklang mit Beethovens 9. Sinfonie steht erstmals eine Frau am Pult.
- Mit einem Demokratie-Konzert startet das Gewandhausorchester im September in die Spielzeit 2025/26.
- Eine große Werkschau feiert den estnischen Komponisten Arvo Pärt.
- Auf Klavier-Stars wie Lang Lang oder Igor Levit, auf Anne-Sophie Mutter, Romantik und Angebote für die ganze Familie dürfen sich Musik-Fans freuen.
Mit einem Demokratie-Wochenende startet das Leipziger Gewandhaus in die Saison 2025/2026. Unter dem Motto "Den richtigen Ton treffen" gibt es vom 5. bis 7. September ein Konzert sowie Diskussionen und Foren, wie Direktor Andreas Schulz bei der Vorstellung des neuen Programms am Montag erklärte. Den Auftakt gestaltet die Politökonomin und Transformationsforscherin Maja Göpel mit einer Rede zum Thema.
Beethovens 9. Sinfonie mit Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla
Es folgen laut Schulz insgesamt 230 Veranstaltungen, darunter 20 Große Concerte unter Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons. Ehren-Dirigent Herbert Blomstedt wird zwei Bruckner-Sinfonien leiten. Zum Jahresausklang steht bei Beethovens 9. Sinfonie mit der jungen litauischen Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla erstmals eine Frau am Pult, die als Musik-Studentin in Leipzig einst Gewandhaus-Konzerte mit Herbert Blomstedt besuchte.
Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen: "Tacheles"-Konzerte
Zwei Schwerpunkte sollen die 245. Spielzeit prägen: Zum "Jahr der jüdischen Kultur", das der Freistaat Sachsen 2026 landesweit begeht, gibt es im Gewandhaus die Reihe "Tacheles". Auf dem Programm stehen Orchester- und Kammermusikwerke unter anderem von Ernest Bloch, Pavel Haas und Paul Ben-Haim.
Werkschau in Leipzig: Hommage an Arvo Pärt
Außerdem wird der estnische Komponist Arvo Pärt gewürdigt, der am 11. September 2025 seinen 90. Geburtstag feiert und einer der populärsten Komponisten der Gegenwart ist. Schulz zufolge werden mehr als 15 seiner Werke zu erleben sein, darunter frühe experimentelle Kompositionen, die Pärt Teil der jungen, aber auch heftig kritisierten Avantgarde in der Sowjetunion werden ließen. Angekündigt wurden zwei deutsche Erstaufführungen in Kammermusik und Großem Concert.
Pärts neoklassisches Frühwerk gilt als von Schostakowitsch, Prokofjew und Bartóks beeinflusst. Zugleich experimentierte Pärt mit der Zwölfton- und seriellen Kompositionstechnik und erfand mit seinem "Tintinnabuli-Stil" eine eigene Musiksprache, die auf einfache Harmonien und transzendente Klänge setzt. 1980 emigrierte Pärt aus der estnischen Sowjetrepublik nach Wien, später zog er nach Berlin. 1984 erlebte er mit dem Werk "Tabula Rasa" seinen Durchbruch, das in der neuen Saison im Gewandhaus zur Aufführung kommt.
Mendelssohn-Festtage mit Anne-Sophie Mutter, Igor Levit, Kremerata Baltica
Bei den Mendelssohn-Festtagen im November werden mit Anne-Sophie Mutter, Igor Levit, Elisabeth Leonskaja, der Kremerata Baltica unter der Leitung ihres Gründers Gidon Kremer namhafte Interpretinnen und Interpreten zu Gast sein. Gestaltet wird die Ausgabe 2025 außerdem vom Gewandhausorchester mit Andris Nelsons und dem Pianisten Seong-Jin Cho, den Gewandhauschören, Klarinettistin Sabine Meyer sowie den Gesangsstars Anna Prohaska und Rene Pape.
Romantik, Klavier-Stars und "Aschenputtel" für die ganze Familie
Abgerundet wird die Saison mit sinfonischen Kompositionen und Instrumentalkonzerten von Brahms, Liszt, Bruckner, Mendelssohn Bartholdy, Rachmaninoff, Bernstein, Richard Strauss, Dvorák, Mahler, Beethoven und Tschaikowski.
Die Superstars Daniil Trifonov und Matthias Goerne interpretieren an drei Abenden Liederzyklen von Franz Schubert, die "Schöne Müllerin" "Winterreise" und "Schwanengesang. Weltklassepianistinnen und -pianisten wie Martha Argerich, Igor Levit oder Lang Lang sind in den Großen Concerten, bei Klavierabenden und in Rezitals zu erleben.
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dürfen sich auf orchestral besetzte Märchenerzählungen wie "Aschenputtel" oder das preisgekrönte Schelmenstück "Keloglan und die 40 Räuber" freuen. Außerdem gibt es Workshops, einen Tag der offenen Tür oder den Familiennachmittag zum traditionellen Open Air- Event "Klassik airleben" im Rosental. Die beiden Konzerte wird der finnische Dirigent Sakari Oramo leiten, der Chefdirigent des BBC Symphony Orchestra ist.
Gelegenheit zum Austausch soll es im Format "Nachklang" im Anschluss an ausgewählte Große Concerte geben.
Neu ist die Reihe der ConFusion-Konzerte, die klassische Musik mit anderen Kunstformen verbinden soll.
Quellen: Gewandhaus, dpa, MDR KULTUR, Redaktionelle Bearbeitung: ks
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 24. März 2025 | 13:30 Uhr