Tierische Ehre Gürteltier Zootier des Jahres - in Leipzig "Glückssache"
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13. Januar 2025, 17:25 Uhr
And the winner is ... das Gürteltier. Eines der ältesten Säugetiere wurde zum neuen Zootier des Jahres gekürt und tritt damit die Nachfolge des Geckos an. Auch der Leipziger Zoo hat ein Exemplar des Gürteltiers parat.
Das Gürteltier ist das Zootier des Jahres 2025. Das teilte die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz am Montag in Stuttgart mit. Das Gürteltier tritt die Nachfolge von Gecko, Krokodil, Pustelschwein und Ara an, die in den Jahren zuvor gekürt worden waren.
Die Aktion wurde 2016 ins Leben gerufen und wird auch von den Dachverbänden der deutschen Tierparks getragen. Der Titel soll auf Arten, die in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht sind, aufmerksam machen.
Leipziger Zoo präsentiert ein Gürteltier
Im Leipziger Zoo ist derzeit ein südliches Kugelgürteltier im Keller des Elefantentempels zu sehen. Es kann über 33 Jahre alt werden. Das Tier ist in der Lage, sich flink zu bewegen. Laut Zoo rollt es sich bei Gefahr in Verzug aber auch zu einer Kugel zusammen. Dann ist es sehr gut gegen tierische Feinde geschützt.
Es lebt auf dem Boden, also immer schön auf den Boden gucken, dann wird man es finden
Das Leipziger Gürteltier "wird noch einen Namen bekommen", kündigte Zoo-Direktor Jörg Junhold im Gespräch mit MDR SACHSEN an. Wann es am besten im Zoo zu beobachten ist? "Das Gürteltier ist unterschiedlich aktiv. Eine bestimmte Zeit kann ich nicht empfehlen. Das ist auch ein bisschen Glücks- oder Pechsache", so Junhold: "Es lebt auf dem Boden, also immer schön auf den Boden gucken, dann wird man es finden."
Durch Jagd und Umweltzerstörung bedroht
Je nach Art sind die Tiere unterschiedlich groß, von 15 Zentimetern bis zu einem Meter. Nach Angaben der Zoologischen Gesellschaft werden die Gürteltiere, die ausschließlich in Nord- und Südamerika leben, durch Jagd und Umweltzerstörung bedroht. "Die Zahl der Gürteltiere gehe "in den meisten Gebieten rapide zurück", erklärte die Organisation.
Projektleiterin Viktoria Michel sagte MDR SACHSEN: "Ihre Lebensräume gehen immer mehr verloren. Sie leben ja vor allem in Südamerika und dort breitet sich die Landwirtschaft immer mehr aus." Die Agrarindustrie dränge mit Palmöl- und Holzplantagen in deren Lebensräume ein. Außerdem würden auch immer mehr Pestizide eingesetzt. Diese töteten die Insekten, die Lieblingsnahrung der Gürteltiere.
Kooperation mit Projekten in Brasilien und Kolumbien
Auch menschliche Jäger seien ein immenses Problem. "Ihr Fleisch wird gegessen und in Restaurants angeboten", sagt Viktoria Michel. Zudem würden die Gürteltiere als Schädlinge gelten. Könnten sie keine Insekten mehr zu sich nehmen, gingen sie an Bienenstöcke und die Larven.
Durch die Kür des Gürteltiers wollen die Organisatoren auch Geld für Schutzprojekte sammeln. Sie kooperieren nach eigenen Angaben mit zwei örtlichen Naturschutzverbänden, die jeweils ein Gürteltierschutzprojekt in Brasilien und Kolumbien betreiben.
Gehören zu den ältesten Säugetieren
Gürteltiere gehören zu den ältesten Säugetieren. Die Tiere besiedeln verschiedene Lebensräume von Steppen bis zu tropischen Regenwäldern. Als Einzelgänger schlafen sie tagsüber in Erdhöhlen und gehen nachts auf Nahrungssuche. Da sie zudem oft große Reviere besetzen, ist es eine Herausforderung, sie zu untersuchen oder gar ihre Anzahl zu bestimmen.
AFP/dpa/MDR (cke/rkü)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 13. Januar 2025 | 16:20 Uhr
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