Friedliche Revolution Forderung: 9. Oktober als nationaler Gedanktag

07. Oktober 2024, 18:20 Uhr

Die Leipziger Stiftung Friedliche Revolution fordert, dass der 9. Oktober zum nationalen Gedenktag erklärt werden soll. Anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution erklärte Stiftungsvorstand Rainer Vor: "Das Volk war hier auf der Straße, hat sich für Demokratie und Menschenrechte stark gemacht und letztlich damit das DDR-System zum Einsturz gebracht. Deshalb wäre der 9. Oktober der bessere Nationalfeiertag." Rainer Vor allerdings ist überzeugt, der Mauerfall sei ohne den 9. Oktober nicht möglich gewesen.

Der 9. Oktober 1989 gilt als der erste Höhepunkt der Friedlichen Revolution. Denn in Leipzig muss die Staatsmacht vor der Menschenmenge kapitulieren. Die Bilder gehen um die Welt – und kündigen das Ende des SED-Regimes an.

Daran wird am 9. November in Deutschland gedacht

Der 9. November gilt in Deutschland als Gedenktag mehrerer historischer Ereignisse. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der Reichspogromnacht, kam es deutschlandweit zu Pogromen gegenüber der jüdischen Bevölkerung. In dieser Reichspogromnacht wurden jüdische Geschäfte geplündert und zerstört, Synagogen wurden niedergebrannt. Die Polizei griff nicht ein, nur wenige Menschen trauten sich, ihren jüdischen Mitbürgern zu helfen. Mehr als eintausend Juden starben.
Auch an einem 9. November fiel im Jahr 1989 die Berliner Mauer und damit die innerdeutsche Grenze. Auch aufgrund dieser Datumsgleichheit wurde nach der Wiedervereinigung der 3. Oktober zum Tag der deutschen Einheit erklärt. Am 23. August 1990 um drei Uhr morgens stimmten die Abgeordneten der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR mit großer Mehrheit für den Beitritt ihres Landes zur Bundesrepublik Deutschland zum 3. Oktober 1990. Dieser ist bisher Nationalfeiertag.

Bürgerinnen und Bürger gestalten im Hof der Nikolaikirche in Lepzig eine 89 aus Kerzen.
Die Stiftung Friedliche Revolution fordert, dass der 9. Oktober zum nationalen Gedenktag erklärt werden soll. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Was geschah im Herbst 1989?

Vor 35 Jahren kamen Anfang September in Leipzig erstmals etwas mehr als 1.000 Menschen nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche zu einer Kundgebung zusammen. Ende Oktober fanden sich bereits Hunderttausende Menschen zusammen. Auch in anderen DDR-Städten gab es Kundgebungen und Proteste. Die Montagsdemonstrationen werden zum Symbol der Friedlichen Revolution in der DDR, bis am 9. November 1989 die Mauer fällt.

MDR (lev/idi/sme/stt)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 07. Oktober 2024 | 10:00 Uhr

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