Highfield-Festival Nach Riesenrad-Brand: Gemeinde Großpösna äußert sich zum Sicherheitskonzept

Nach dem Riesenrad-Brand beim Highfield-Festival am Störmthaler See in Großpösna sind noch immer einige Verletzte im Krankenhaus. Vier Menschen mit Brandverletzungen werden nach wie vor in Leipzig behandelt, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte. Über den genauen Gesundheitszustand, das Alter und Geschlecht machte sie keine Angaben.

Nach Polizeiangaben waren zwölf weibliche und vier männliche Personen im Alter zwischen 18 und 44 Jahren am Sonnabend in Krankenhäuser gekommen. Insgesamt waren 65 Personen nach dem Brand ärztlich versorgt worden. 

Unterdessen laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache weiter. Nach derzeitigem Stand werden eine vorsätzliche Brandstiftung und auch ein technischer Defekt an dem Riesenrad ausgeschlossen. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass das Feuer durch Fahrlässigkeit verursacht wurde.

Demnach war auf noch nicht bekannte Art und Weise Material unterhalb des Fahrgeschäfts in Brand geraten. Um welches Material es sich handelte, wollte eine Polizeisprecherin mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht mitteilen.

Mittlerweile äußerten sich auch der Bürgermeister der Gemeinde Großpösna, Daniel Strobel, und der Landrat des Landkreises Leipzig, Henry Graichen (CDU). Ihrer Einschätzung nach ist das Sicherheitskonzept während des Einsatzes in allen relevanten Punkten umgesetzt worden. "Und das obwohl ein Szenario wie der Brand von Riesenradgondeln in den vielen betrachteten Szenarien des Konzeptes so konkret noch nicht Bestandteil war", teilten beide mit.

Aufgrund der Ressourcen von Polizei, Feuerwehr und Sanitätsdiensten vor Ort habe schnell gehandelt werden können. "Man mag sich ein solches Ereignis auf einem Dorf- oder Stadtfest, bei dem Einsatzressourcen in dieser Dimension nicht unmittelbar am Veranstaltungsort verfügbar sind, gar nicht vorstellen", so Strobel und Graichen weiter.

Auch lobten Strobel und Graichen "das sehr verantwortungsvolle Verhalten der Festivalgäste", die Einsatzkräfte sovie die freiwilligen Helferinnen und Helfer. "Dieser außergewöhnliche Einsatz, der hochprofessionell erfolgte, verdient unseren höchsten Respekt."

Außerdem, so Strobel weiter, ermöglichte das seit 2010 aufgebaute Vertrauensverhältnis zwischen allen handelnden Akteuren schnelles Handeln in der Ausnahmesituation. Die Veranstalter seien professionell "mit dieser herausfordernden Situation" umgegangen.

Der Leiter des Festival-Bookings, Stephan Thanscheidt, äußerte sich auch zu den Geschehnissen und zeigte sich dankbar: "Wir möchten uns dafür bedanken, dass alle Anwesenden auch in einer schwierigen Situation eindrucksvoll gezeigt haben, wie Zusammenhalt funktioniert." 

Als die erste Gondel des Riesenrads Feuer fing, hätten Ersthelfer des Ordnungsdienstes und der Festivalcrew, Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr dafür gesorgt, dass alle Insassen schnellstmöglich evakuiert und das Feuer in nur wenigen Minuten unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Das Highfield-Festival hatte vom vergangenen Donnerstag an für vier Tage stattgefunden. Am Sonnabend hatte zunächst eine der 24 Gondeln des Riesenrads Feuer gefangen, bevor die Flammen auf eine weitere Gondel übergriffen. Das Festival wurde für etwa zwei Stunden unterbrochen.

Nach Angaben des Betreibers des 38 Meter hohen Riesenrads entstand das Feuer während eines Fahrgastwechsels. Zu diesem Zeitpunkt befand sich niemand in der Gondel.

MDR (sme)/dpa