Rechtsextremismus Tausende demonstrieren in Leipzig gegen AfD und Werteunion

16. Januar 2024, 10:41 Uhr

Mehrere Tausend Menschen haben am Montagabend in Leipzig gegen die AfD, die erzkonservative Werteunion und Rechtsextremismus demonstriert. Die Polizei schätzte die Zahl zunächst auf etwa 6.000 bis 7.000, die Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (Linke) sprach auf der Onlineplattform X (ehemals Twitter) von 10.000 Menschen.

Anti-AfD-Demo Leipzig
Mehrere tausend Menschen haben am Montag in Leipzig gegen die AfD, die erzkonservative Werteunion und Rechtsextremismus protestiert. Bildrechte: SPM-Gruppe

Organisatoren: Viele Sachsen mit Entwicklung nicht einverstanden

Auch ein Reporter von MDR SACHSEN berichtete, es gehe wohl in Richtung von etwa 10.000 Teilnehmenden. Viele hätten berichtet, dass sie positiv überrascht seien, dass so viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind. Neben vielen jungen Menschen hätten sich auch Familien mit Kindern und Senioren beteiligt.

Zu der Demonstration hatte das Bündnis "Leipzig nimmt Platz" unter dem Titel "Es reicht!" aufgerufen. Die Demonstranten riefen in Sprechchören "Nie wieder Faschismus", auf Plakaten hatten Teilnehmer "noAfD" und "AfD = Nazipartei" geschrieben. Irena Rudolph-Kokot, eine der Organisatorinnen, sagte MDR SACHSEN, sie hoffe, dass die Bilder aus Leipzig in der ganzen Republik gezeigt werden. "Die Bilder sollen zeigen, dass wir hier in Leipzig, in diesem sonst so blau-braunen Sachsen, in der Lage sind, viele Menschen auf die Straße zu bringen", so die SPD-Politikerin. "Und dass hier viele Menschen mit der Entwicklung in Sachsen und darüber hinaus nicht einverstanden sind."

Anti-AfD-Demo Leipzig
Die Demonstration in Leipzig führte vom Richard-Wagner-Platz zum Simsonplatz. Bildrechte: SPM-Gruppe

Auch in Görlitz gab es am Montagabend Proteste gegen Rechtsextremismus. Wie die Polizeidirektion Görlitz mitteilte, waren drei Demonstrationen angemeldet. Genauere Informationen liegen derzeit nicht vor.

Geheimtreffen zur "Remigration" ruft bundesweit Proteste hervor

Anlass der Proteste ist ein Treffen von AfD-Politikern mit Vertretern rechtsextremer Gruppen im November vergangenen Jahres, das kürzlich publik geworden war. Bei dem Treffen wurden den Berichten zufolge über sogenannte Remigration - die Massenabschiebung tausender Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland - gesprochen. Auch in anderen Städten wurde gegen die rechtsextremen Tendenzen in der AfD und der Werteunion protestiert.

MDR (dkö/lwo)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 15. Januar 2024 | 21:00 Uhr

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