
Literatur Deshalb ist "Air" von Christian Kracht für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert
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14. März 2025, 13:05 Uhr
Christian Krachts Roman "Air" ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Die Jury lobt Krachts Sprache und wie es dem Autoren darin gelingt, unsere Welt auf den Kopf zu stellen. Auch unser Kritiker empfiehlt das Buch über einen Innenarchitekten, der auf eine Reise in eine Fantasy-Welt geschickt wird.
- Christian Kracht gehört mit seinem Buch "Air" zu den Nominierten für den Preis der Leipziger Buchmesse 2025.
- In dem rätselhaften Roman geht es um einen Innenarchitekten, der in eine Fantasywelt gerät.
- Unser MDR KULTUR-Kritiker lobt das Buch als "modernes Märchen".
Die Jury des Preises der Leipziger Buchmesse beschreibt den Roman "Air" von Christian Kracht als "ein berauschendes literarisches Rätsel". Man frage sich, ob der Roman eine Hommage an die Artus-Sagen sei, heißt es in der Begründung für die Nominierung. "Krachts Roman beeindruckt durch seine Eleganz und einer Sprache, die unsere Welt auf den Kopf stellt und eine ganz neue entstehen lässt."
Neben Christian Kracht wurden Kristine Bilkau, Esther Dischereit, Wolf Haas, und Cemile Sahin in der Kategorie Belletristik für den Preis der Leipziger Buchmesse 2025 nominiert. Die Auszeichnung soll im Rahmen der Buchmesse am 27. März vergeben werden.
Krachts Roman beeindruckt durch seine Eleganz und einer Sprache, die unsere Welt auf den Kopf stellt und eine ganz neue entstehen lässt.
Darum geht es im neuen Roman von Christian Kracht
"Das Leben war voller Sorgen, aber auch nicht wirklich", lautet der erste Satz von "Air". Das Buch erzählt die Geschichte des Innenarchitekten Paul, der den Auftrag erhält, ein in Norwegen gelegenes Data Center in ein "perfektes Weiß" zu kleiden. Dieses Rechenzentrum ist streng bewacht und beherbergt unfassbare Datenmengen. Dort wohne im Grunde die Cloud, schreibt der Autor.
Paul geht in das Datenzentrum hinein, just in dem Moment, in dem eine gewaltige Sonneneruption einen "schockwellenartigen Magnetsturm" mit Lichtgeschwindigkeit auf die Erde zurasen und alles Leben, den gesamten Planeten verschwinden lässt. Paul wechselt in ein völlig anderes Dasein, in eine Fantasy-Welt, in der mit "weißen Keramikpistolen" geschossen wird und Eiswüsten durchquert werden müssen. Und in der auch immer wieder auf jenen Ort zurückgekommen wird, an dem George Orwell seinen Dystopie-Klassiker "1984" geschrieben hat: Barnhill auf der schottischen Insel Jura.
Unsere Kritik zum Buch "Air"
Christian Kracht wurde 1966 in der Schweiz geboren. Er ist seit seinem Debüt "Faserland" vor 30 Jahren und seinen nachfolgenden Bestsellern "Imperium" und "Eurotrash" einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren seiner Generation. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. Gerade erst hat er es mit "Eurotrash" auf die Longlist des renommierten International Booker Prize geschafft.
Christian Kracht hat mit "Air“ einen verrätselten, ja "airratischen" Roman geschrieben, ein modernes Märchen, eine Sage, für die, die noch an solche glauben mögen.
Mit "Air" habe er "einen verrätselten, ja 'airratischen' Roman geschrieben", urteilt Knut Cordsen in seiner Rezension für MDR KULTUR. Es sei "ein modernes Märchen, eine Sage, für die, die noch an solche glauben mögen." Die Geschichte ist laut Cordsen leicht zu lesen, gleichzeitig sei der Roman "so schwer zu fassen wie die 'Luft', die ihm den Titel gibt."
Mehr zum Buch:
Christian Kracht: "Air" (Roman)
- Verlag: Kiepenheuer&Witsch
- Erscheinungstermin: 13. März 2025
- ISBN: 978-3-462-00457-1
- 224 Seiten
Quellen: MDR KULTUR (Knut Cordsen), Kiepenheuer & Witsch, Leipziger Buchmesse
redaktionelle Bearbeitung: sg, bh
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 13. März 2025 | 06:15 Uhr