"Origins" Außergewöhnliche Ausstellung: Entstehung des Universums als Kunst in Leipzig
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31. Januar 2025, 15:16 Uhr
Im Kunstkraftwerk Leipzig wird mit "Origins - Entstehung des Lebens" in vier Kapiteln die Geschichte des Lebens und die Entstehung des Universums mit Medienkunst gezeigt. Zehn Künstler aus sieben Nationen haben die Shows zusammengestellt. Das Kunstkraftwerk Leipzig ist das erste permanente Museum in Deutschland, das sich vollständig der digitalen und multimedialen Kunst widmet. Damit geht man im denkmalgeschützten Ort über bekannte immersive Ausstellungsprojekte hinaus. Das ist einzigartig.
- Mit "Origins" ist eine neue Art der immersiven Ausstellung in Leipzig entstanden.
- Die Show lässt das Publikum beeindruckend in die Wissenschaft eintauchen.
- Das Kunstkraftwerk ist mit seinem Industrie-Charme ein besonderer Ort für Kunst.
Die neue immersive Ausstellung "Origins" ist ein visuelles und akustisches Kunstwerk – zu sehen seit Ende Januar im Leipziger Kunstkraftwerk. Von Raum zu Raum entwickelt es sich weiter vor allen Sinnen der Besucher. Nichts weniger als die Entstehungsgeschichte des Lebens wird mit verschiedenen künstlerischen Mitteln erzählt. Dabei verwenden die zehn Künstlerinnen und Künstler aus sieben Ländern ganz unterschiedliche Techniken. Und nur eine davon ist die viel besprochene Künstliche Intelligenz (KI).
Was ist immersive Kunst? Immersive Ausstellungen verbinden unterschiedliche Medien und Kunstformen miteinander. Zum Beispiel (bewegte) Bilder, Musik, Gerüche und haptische Eindrücke. So soll Kunst auf ganzheitliche Weise erfahrbar werden. "Origins" arbeitet beispielsweise mit Musik und Geräuschen. Dazu suggeriert eine Windmaschine den Besuchern in einem der Räume, auf der Erde vor dem Beginn des Lebens zu stehen.
Wissenschaft zum Staunen in Leipzig
Ein paar Beispiele: Analoge Visualisierungen fangen das Chaos des frühen Universums ein, eine Arbeit zu Licht und Form illustriert die Bildung von Materie. Detaillierte Texturen und Farben fangen die Lebendigkeit organischer Moleküle ein und Nebelsimulationen ermöglichen eine immersive Reise durch stellare Kinderstuben. Außerdem gibt es markante 3D-Ästhetiken. Sie zeigen Zellen und Organismen riesengroß und in lebhaften Details. Dazu hat Komponist Jesse Solomon Clark eine sphärische Klanglandschaft gestaltet.
Diese Künstlerinnen und Künstler sind beteiligt (zum Aufklappen)
- Markos Kay - künstlerischer Leiter
- Martin Salfity
- Thomas Vanz
- Zeitguised
- Nervous System
- Davy Evans
- Teun van der Zalm
- Kling Klang Klong
- Gökhan Thekin
- Kopfgestaltung
- Susi Sie
Die künstlerische Geburt des Universums
Am Beginn der Ausstellung wird in vier Kapiteln die Entstehung der Welt erklärt. Das geht vom Urknall, über die Entstehung verschiedener Universen und Planeten bis hin zum ersten Leben auf der Erde. Ausgestattet mit ein paar wissenschaftlichen Basics, betritt der Besucher die künstlerischen Welten. Bestenfalls verlässt man sie mit Fragen rund um die Entstehung des Lebens, das wünschen sich die Ausstellungsmacher.
In der Show kann man in die Wissenschaftsgeschichte eintauchen.
In der Show könne man in die Geschichte der Wissenschaft eintauchen, verspricht Paolo Löffler, Managing Director des Kunstkraftwerks. Dabei sei die Balance zwischen wissenschaftlicher Genauigkeit und künstlerischer Vorstellungskraft eine große Herausforderung gewesen. Entstanden sei ein Werk, das die Zuschauer intuitiv anspricht. Der Kurator der Ausstellung Markos Kay verspricht, dass sich das Publikum mit den Feinheiten der Geburt des Universums auseinandersetzen und dazu eine persönliche Verbindung herstellen könne.
Zuschauer bei den Gefühlen packen
Die Bilder sind auf wissenschaftlicher Basis erstellt, die Visualisierungen sind jedoch surreal, fantastisch. Das führe zu Staunen und Neugier beim Betrachter. Löffler und Kay hoffen, dass durch das Interesse beim Publikum der Wunsch erwachse, mehr über die Welt zu erfahren, sie zu verstehen und neu zu interpretieren.
Die Architektur vom Kunstkraftwerk selbst spielte eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Ausstellung.
Die Architektur des Kunstkraftwerks spiele eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Ausstellung, betont der Digitalkünstler Kay. Ergriffen von dem alten, denkmalgeschützen Industriebau, empfindet er das industrielle Layout als optimal für visuelle Kunst. Dieses Design verbinde für ihn antikes Staunen mit modernem Verständnis. Etliche Geschichten, einst in Mystik verwurzelt, würden durch die Linse der Wissenschaft beleuchtet. Die industrielle Ästhetik schaffe dazu einen auffälligen Kontrast.
Ausstellung vom Kunstkraftwerk auch in USA
Das Kunstkraftwerk befindet sich in einem ehemaligen Kraftwerk im Westen von Leipzig. Es ist das erste permanente Museum in Deutschland, das vollständig der digitalen und multimedialen Kunst gewidmet ist. Die Ausstellung "Origins – Ursprung des Lebens" soll eine Wanderausstellung werden. Im März geht "Origins" zum South by Southwest (SXSW) Festival nach Texas (USA), dem wichtigsten Festival für interaktive Medien weltweit. Und – weil digital – kann die Ausstellung in Leipzig natürlich weiterlaufen.
Informationen zu Ausstellung & Tickets
Origins - Ursprung des Lebens
31. Januar bis 29. Juni 2025
Kunstkraftwerk Leipzig
Saalfelder Strasse 8b, 04179 Leipzig
Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen 10:00 bis 18:30 Uhr
Preis: 19 Euro, ermäßigt 14 Euro – an Wochenenden und Feiertagen je 2 Euro mehr, Kinder bis 5 Jahre frei
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR Kultur am Mittag | 31. Januar 2025 | 12:10 Uhr