Auszeichnung Sächsischer Literaturpreis für Leipziger Autorin Angela Krauß
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25. Oktober 2024, 04:00 Uhr
Die Leipziger Schriftstellerin Angela Krauß wird mit dem diesjährigen Sächsischen Literaturpreis ausgezeichnet. Die Verleihung findet am Freitag im Rahmen des Leipziger Festivals "Literarischer Herbst" statt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2012 alle zwei Jahre verliehen. Geehrt werden Autorinnen und Autoren, die eng mit Sachsen verbunden sind.
- Kulturministerin Baraba Klepsch würdigt Krauß als wichtige Autorin über Sachsen hinaus.
- Die Leipziger Schriftstellerin wird für ihr gesamtes literarisches Schaffen ausgezeichnet.
- Den Sächsischen Literaturpreis erhielten zuletzt Lukas Rietzschel und Daniela Krien.
Die Schriftstellerin Angela Krauß wird mit dem Sächsischen Literaturpreis 2024 ausgezeichnet. Wie der Sächsische Literaturrat mitteilte, erhält sie den Preis am Freitag im Rahmen des Leipziger Festivals "Literarischer Herbst".
Angela Krauß ist eine behutsame Erzählerin. Große Plots sind ihre Sache nicht. Dafür begibt sich ihr Erzählen auf die Suche nach jenen Momenten, in denen das Ganze, das 'Dahinter' aufscheint.
Die Jury begründete, Krauß sei eine behutsame Erzählerin, der es nicht um große Plots gehe. Sie begebe sich in ihrem Werk vielmehr auf die Suche nach Momenten, in denen das Ganze – "das Dahinter" – aufscheine. In ihren Büchern verbinde die Autorin "funkelndes Sprachvermögen und philosophische Reflexion", hieß es weiter.
Wichtige Autorin über Sachsen hinaus
Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch würdigte Angela Krauß im Vorfeld der Preisverleihung als eine wichtige Autorin, die klug über das Persönliche und Gesellschaftliche nachdenke und "das in einer klaren, reichen Sprache, die das Lesen zur Freude macht." In vielen ihrer Bücher setze sich Krauß mit der Zeitgeschichte ihrer Heimat, dem Erzgebirge, auseinander und stelle dies in größere Zusammenhänge. Ihr Werk habe weit über Sachsen hinaus Ausstrahlung, erklärte Klepsch.
Angela Krauß ist eine wichtige Autorin, die klug über das Persönliche und das Gesellschaftliche nachdenkt, und das in einer klaren, reichen Sprache, die das Lesen zur Freude macht.
Romane, Erzählungen und Lyrik von Krauß
Krauß studierte von 1976 bis 1979 in Leipzig am Literaturinstitut "Johannes R. Becher", dem heutigen Deutschen Institut für Literatur. Seit 1981 lebt und arbeitet sie als freie Schriftstellerin in der Messestadt und verfasst Erzählungen, Romane, Lyrik sowie Hörspiele.
Als Krauß für ihr Buch "Der Dienst" 1988 den Ingeborg-Bachmann-Preis bekam, wurde der westliche Literaturbetrieb auf die Autorin aufmerksam. Der Suhrkamp Verlag erwarb daraufhin die Rechte an ihrem Debütband "Das Vergnügen", der bereits 1984 im Aufbau Verlag erschienen war. Weitere Veröffentlichungen waren unter anderem "Überfliegerin" (1995), der Roman-Essay "Weggeküsst" (2002) und zuletzt der Prosaband "Das Weltgebäude muss errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen".
Preis für herausragende sächsische Literatur
Angela Krauß wurde für ihr Schaffen bereits mehrfach ausgezeichnet. Der Sächsische Literaturpreis an sie ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden, welches das Sächsische Kulturministerium zur Verfügung stellt. Unter dem Vorsitz von Katrin Wenzel saßen in diesem Jahr die Journalistin Karin Großmann, die Dichterin Jayne-Ann Igel, der Literaturkritiker und Autor Burkhard Müller sowie der ehemalige Direktor der Leipziger Buchmesse Oliver Zille.
Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger des Sächsischen Literaturpreises waren Lukas Rietzschel (2022), Daniela Krien (2020), Róža Domašcyna (2018), Franziska Gerstenberg (2016), Jan Kuhlbrodt (2014) und Andreas Altmann (2012).
Quelle: Sächsischer Literaturrat
Redaktionelle Bearbeitung: jb, vp
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR am Morgen | 25. Oktober 2024 | 08:40 Uhr