Street Art Graffiti gegen Vandalismus in Naunhof bei Leipzig
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13. August 2024, 17:48 Uhr
Naunhof bei Leipzig hat ein Problem mit Graffiti, zumindest wenn es nach der Stadtverwaltung geht. Immer wieder wurden Wände in der Stadt besprüht, weswegen die Stadt Anzeigen erstatten musste. Jetzt setzt sie auf eine andere Strategie und macht einen Schritt auf die Sprayer zu. Es wurden Wände freigegeben, auf denen die Naunhofer legal sprayen können. Den Anfang haben Kinder und Jugendliche aus den Naunhofer Schulen und Vereinen gemacht.
800 Meter freie Wandfläche zum Sprayen: Unter dem Motto "Straße der Zukunft" ist die Straße des 9. Novembers in Naunhof noch bis zum Sonnabend für den Verkehr gesperrt. Dafür dürfen Kinder und Jugendliche die Betonschutzwand auf der Straße mit eigenen Motiven frei gestalten. Organisiert von der Stadtverwaltung, beteiligen sich alle Schulen und Vereine in Naunhof an dem Projekt, so dass die jungen Menschen die Möglichkeit bekommen, ihren Teil zum Projekt beizutragen.
Teilhabe statt Repression
In den vergangenen Jahren hatte die Stadtverwaltung immer wieder illegale Graffiti zur Anzeige gebracht, erzählt Pressesprecherin Kristin Degen. Da die Erfolgsquote dabei allerdings so gering gewesen sei, habe man bereits letztes Jahr die Strategie geändert und einen ersten Graffiti-Workshop zum legalen Sprayen angeboten.
Stadt: Weniger illegale Graffiti durch Aktion
"Der erste Workshop wurde quasi überrannt, weswegen wir das Angebot in diesem Jahr fortführen. Bisher sieht es nach einem Erfolg aus und wir haben in diesem Jahr weniger illegale Graffiti zur Anzeige gebracht."
Neben den Flächen, die von den Schulen und Vereinen benutzt werden, werden auch extra Flächen für die Graffiti-Szene freigelassen. Hier können alle hinkommen und einfach lossprayen. Es gelte nur der Szene-Kodex: "Man sprayt nicht über das Werk von anderen", erklärt Degen.
Verantwortung für den öffentlichen Raum
Den Schülern vom freien Gymnasium Naunhof scheint das Projekt zu gefallen: "Da kann man einfach mal kreativ sein. - Ich könnte mir vorstellen, dass auch mal privat zu machen. - Ist schon seltsam, aber auch sehr cool." - Das sagen einige der Teilnehmer.
Und das sei auch das Ziel, erklärt Kristin Degen. "Die Kinder können damit eine emotionale Bindung, eine Identifikation mit der Stadt lernen und damit dann auch Verantwortung für den öffentlichen Raum übernehmen. Und entscheiden sich dann in Zukunft nicht für illegale, sondern für legale Graffiti", denkt sie.
MDR (lev/mzc)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Dieses Thema in dem Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 13. August 2024 | 16:30 Uhr
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