Ermittlungen Hakenkreuz in Haare von Mitschüler in Brandis rasiert

Zwei Jugendliche sollen einem Mitschüler an der Oberschule in Brandis im Kreis Leipzig ein Hakenkreuz in die Haare rasiert haben. Wie Leipzigs Polizeisprecher Olaf Hoppe am Dienstag mitteilte, hat der Staatsschutz Ermittlungen gegen die beiden 14-Jährigen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen. Obwohl es bereits Mitte Mai dieses Jahres zu dem Vorfall kam, war dieser erst nach einem anonymen Hinweis an die "Leipziger Volkszeitung" bekannt geworden. Nun steht der Vorwurf im Raum, dass die Schulleitung den Fall nicht veröffentlicht habe.

Dass der Vorfall nicht öffentlich wurde, habe seine Gründe, erklärte der Sprecher des Landesamtes für Schule und Bildung Sachsen (LaSuB), Clemens Arndt. Den mutmaßlichen Tätern sollte Arndt zufolge keine Bühne geboten werden, um einen "negativen Star" zu vermeiden. Die beiden Achtklässler sollen andererseits auch wieder in die Schule integriert werden. "Wir reden hier von einem pädagogischen Abwägungsprozess. Es geht darum, den vermeintlichen Täter trotzdem wieder in die Gemeinschaft mit reinzunehmen, ohne ihn zu stigmatisieren", sagte Arndt.

Der 14-Jährige, dem das Hakenkreuz einrasiert wurde, sei "kein klassisches Opfer", betont LaSuB-Sprecher Arndt: "Er hat sich darauf eingelassen. Ich glaube aber, dass er im Nachhinein mit der Konsequenz überwältigt wurde." Dennoch sei es kein Dummer-Jungen-Streich, da es bei einem Hakenkreuz keinen Spielraum gebe, sagt der Schulamtssprecher. Direkt nach dem Vorfall seien die drei Schüler vom Unterricht suspendiert worden und hätten eine Hausarbeit zum Thema Nationalsozialismus schreiben müssen. Zudem habe es Gespräche mit Schülern und Eltern gegeben.