
Fundbüro Vom Aktfoto bis zum Fahrrad: 6.000 Fundsachen am Leipziger Bahnhof abgegeben
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19. April 2023, 20:56 Uhr
Reisen und Gepäck gehören beim Bahnfahren oft zusammen. Allerdings geht Letzteres manchmal verloren. Wer Glück hat, kann sein Hab und Gut später im Fundbüro der Deutschen Bahn abholen. Allerdings setzt das voraus, dass es ein ehrlicher Finder oder eine Finderin vorher dort abgegeben hat. In Leipzig sind 2022 auf diese Weise 6.000 Fundsachen zusammengekommen - manchmal auch kuriose.
- 6.000 Fundstücke sind 2022 im Fundbüro im Leipziger Hauptbahnhof abgegeben worden.
- 150 Fahrräder wurden meistbietend versteigert.
- Ein besonders kurioser Fund waren Aktfotografien.
Am Leipziger Hauptbahnhof sind im vergangenen Jahr rund 6.000 Fundsachen abgegeben worden. Wie eine Bahn-Sprecherin sagte, gingen etwa 4.700 davon an die Besitzer zurück. Fundsachen, bei denen innerhalb von vier Wochen kein Eigentümer ermittelt werden konnte, wurden zur Versteigerung an das zentrale Fundbüro in Wuppertal überstellt. Anschließend werden sie entsorgt oder versteigert.
Fahrrad in Versteigerung ab 10 Euro
Aus Leipzig wurden 2022 auf diesem Weg unter anderem 150 Fahrräder meistbietend öffentlich versteigert. Die Preise reichten dabei von zehn bis 350 Euro. Mit dem Geld würden die Kosten für den Fundservice beglichen, sagte die Sprecherin.
Besitzer von Aktbildern unbekannt
Ein besonders kurioser Fund waren Aktfotografien. Allerdings habe man den Besitzer nicht ausfindig machen können, teilte die Sprecherin mit. Die meisten gefundenen Gegenstände sind seit Jahren EC- und Kreditkarten sowie Handys. Relativ häufig werden auch Rucksäcke, Schlüssel und Kleidungsstücke liegengelassen. Deutschlandweit sind nach Bahninformationen auch mal Gebisse, Hochzeitskleider oder Richterroben unter den Fundstücken.
Was tun als Finder?
Wer im Zug zum Beispiel eine vergessene Reisetasche findet, kann sie direkt beim Zugpersonal abgeben. Die Tasche wird dann sieben Tage lang an einer der über 80 lokalen Fundstellen aufbewahrt, teilte die Deutsche Bahn mit.
Wird der Inhaber oder die Inhaberin ermittelt, kann die Tasche innerhalb von drei Wochen abgeholt oder entgeltlich an eine Wunschadresse versendet werden.
Wurde der Eigentümer oder die Eigentümerin der Tasche nicht innerhalb von sieben Tagen gefunden, geht es für das Fundstück in das zentrale Fundbüro nach Wuppertal. Weitere vier Wochen lang wird nach dem Besitzer oder der Besitzerin geforscht. Die Tasche wird bis zu 90 Tage aufbewahrt.
Um die dabei entstehenden Kosten zu decken, berechnet die Bahn je nach Art und Zeitpunkt der Abholung eine Bearbeitungsgebühr zwischen fünf und 35 Euro. Seit dem 1. April 2021 erreichen Bahnkunden den Fundservice der DB zum Ortstarif unter der Telefonnummer 030/58 60 20 90 9.
Wann gibt es Finderlohn?
Mitarbeitende des DB Fundbüros stellen Finderinnen und Findern zunächst eine Quittung aus. Ist die Sache mehr als 50 Euro wert, besteht Anspruch auf einen Finderlohn. Die Höhe des Finderlohns richtet sich laut Bahn nach gesetzlichen Vorgaben und dem Wert des Gegenstandes. Der Anspruch auf Finderlohn ist drei Jahre gültig. Mitarbeitende der DB und ihren Tochterfirmen sind vom Finderlohn ausgeschlossen.
MDR (sth)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 19. April 2023 | 11:45 Uhr