Kunstraub Fahndung nach 200.000-Euro-Diebstahl in Leipzig

Die Polizei sucht öffentlich mit der Hilfe von "Kripo live" nach Hinweisen, die zur Aufklärung eines Diebstahls von Wertgegenständen in Leipzig im Wert von rund 200.000 Euro beitragen könnten. Unbekannte haben sich im Zeitraum zwischen 3. Juni und 30. September 2023 zu einem Haus in der Körnerstraße 10 Zutritt verschafft und dort zwischengelagerte Umzugskartons entwendet. In diesen befanden sich unter anderem 5.000 Gold- und Silbermünzen, zahlreiche historische Orden und Ehrenmedaillen und verschiedene Schmuckstücke.

Das Ölgemälde "Angelika" stammt von Werner Tübke, einem der bedeutendsten Maler der DDR. Bildrechte: Polizei Sachsen

Auch ein Ölgemälde des Künstlers Werner Tübke, einem der bedeutendsten Maler der DDR, wurde von den Dieben erbeutet. Es trägt den Namen "Angelika". Der Rahmen ist aus Eiche und grün lasiert. Das Bild hat die Größe von 18 mal 34 Zentimetern. Neben dem finanziellen Schaden kämpft der beraubte Rentner Ramol N. mit dem immateriellen Verlust: "Das Schlimmste ist eigentlich, dass viele Dinge verschwunden sind, mit denen viele Erinnerungen verbunden sind und die ich praktisch aufgeben muss".

Der bestohlene Ramol N. bietet 3.000 Euro Belohnung für Hinweise, die zur Rückführung des Diebesguts führen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Die zwischenzeitliche Einlagerung der Umzugskartons wurde nötig, weil die neue Wohnung in Leipzig noch nicht bezugsfähig war. Bemerkt und gemeldet wurde der Einbruch am 30. September. Einbruchsspuren an Fenstern und Türen konnten laut Polizeiangaben nicht festgestellt werden. "Aufgrund des Tatzeitraums von fast vier Monaten war die Spurenlage vor Ort schlecht", erklärt Josephine Sader von der Polizeidirektion Leipzig. Bislang sei unklar, wie die Diebe in das Haus gelangt sind. Die Ermittlungen dazu dauerten noch an.

Unter den gestohlenen Schmuckstücken sind eine aufwändig gestaltete Halskette und eine Brosche in Form eines Weinblattes, das ein Käfer mit einem rötlichen Stein ziert. Es sind Lehrlingsstücke des Sohnes von Ramol N., der später als Goldschmied arbeitete. "Die Schmuckstücke habe ich aufgehoben. Sie haben für mich einen sehr hohen individuellen Wert, weil er diese Arbeiten damals mit sehr viel Liebe und Geschick ausgeführt hat", sagt der Rentner.

Er hofft, dass durch die Fahndung in "Kripo live" mehr Menschen erreicht werden, die helfen können, eine Spur zu den Tätern zu finden: "Als Anreiz würde ich für sachdienliche Hinweise, die zur Rückführung meiner Sammlung oder der entwendeten Gegenstände führen, 3.000 Euro als Belohnung ausgeben".