v.l.: Christoph Baumgartner, Lukas Klostermann, Lutsharel Geertruida, Xavi Simons, Castello Lukeba, Lois Openda und Amadou Haidara (alle RB Leipzig) 1 min
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Mit einem 0:4 in Frankfurt hat sich RB Leipzig erstmal aus den Champions-League-Plätzen verabschiedet. Philipp Hofmeister berichtet von der Partie.

MDR AKTUELL So 27.04.2025 10:06Uhr 01:09 min

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Fußball | Bundesliga RB Leipzig und die Ratlosigkeit nach der Demontage in Frankfurt

Nachbericht

27. April 2025, 11:18 Uhr

Leichtigkeit weg, Energie weg, Punkte weg - RB Leipzig hat sich am Samstagabend in Frankfurt nicht Champions-League-würdig gezeigt. Ist der Effekt des Trainerwechsels von Marco Rose auf Zsolt Löw schon verpufft? Nach der Niederlage von Frankfurt gab es viele Fragen und nur wenige Antworten. Und jetzt kommen die Bayern, die in Leipzig die Meisterschaft feiern wollen.

"Wir haben im Kollektiv versagt" – mit klaren Worten und deutlicher Kritik hat RB Leipzigs Trainer Zsolt Löw auf die 0:4-Demontage seiner Elf bei Eintracht Frankfurt reagiert. Mit der achten Saisonniederlage rutschten die Leipziger aus den Champions-League-Plätzen. Beim schweren Restprogramm der Leipziger mit Spielen gegen die Bayern, Bremen und Stuttgart rückt die erhoffte Qualifikation für die Königsklasse in weite Ferne.

Löw: "Kann kein klares Bild geben"

"Wir haben im Kollektiv versagt, da nehme ich mich dazu." So deutlich diese Aussage von Löw war – es war auch die einzige klare Antwort, die der Ungar nach der Blamage von Frankfurt geben konnte. Sonst herrschte viel Ratlosigkeit beim Leipziger Interimstrainer: "Ich kann kein klares Bild geben. Ich glaube nicht, dass wir heute eine Lösung finden. Wir müssen darüber schlafen."

Rote Karte ist nur eine Erklärung

Knackpunkt im Spiel war sicherlich die Rote Karte von Leipzigs El Chadaille Bitshiabu kurz nach Wiederanpfiff (50.) und der 0:2-Rückstand kurz darauf (53.). Das sah auch Leipzigs Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald so: "Dann war es ein anderes Spiel."

Viele Ballverluste von RB - "Nicht unter höchstem Druck"

Die Rote Karte kann die deutliche Niederlage aber nur unzureichend erklären. Leipzig war auch in der restlichen Spielzeit und schon vorher überfordert mit der Wucht der Frankfurter. RB hatte vor allem in der ersten Hälfte deutliche Ballbesitzvorteile. Die besseren Chancen oder überhaupt Torschüsse kamen von der Eintracht.

Bei RB auffällig war dagegen die Häufigkeit der Ballverluste beim Anlaufen der Gastgeber. Und, noch schlimmer: "Ich hatte das Gefühl, die Ballverluste passieren nicht unter höchstem Druck", sagte Löw. Seiwald ergänzte: "Wir hatten in Ballbesitzphasen unnötige Ballverluste und waren in der Restverteidigung nicht da."

Zsolt Löw, Trainer RB Leipzig 2 min
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RB Leipzig hatte sich für das Spiel gegen Eintracht Frankfurt einen Plan zurecht gelegt, sagte Cheftrainer Zsolt Löw nach der 0:4-Niederlage. Nur der Plan ist überhaupt nicht aufgegangen, auch wegen eines Platzverweises.

MDR FERNSEHEN Sa 26.04.2025 21:15Uhr 01:40 min

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Löw äußert sich zum Trainerwechsel: "Wer glaubt, ..."

Und Löw wieder: "Das wollten wir abstellen, konnten wir aber nicht." Die Aussagen klangen fast schon resigniert. Ist der Trainereffekt mit dem Wechsel von Marco Rose auf Zsolt Löw nach fünf Spielen mit zwei Siegen und zwei Niederlagen schon verpufft? Von der Energie und Leichtigkeit, die Löw in die Mannschaft bringen wollte, war in Frankfurt jedenfalls wenig zu spüren. RB wirkte in vielen Phasen und Ballbesitzvorteilen verunsichert.

"Wer glaubt, dass durch einen Trainerwechsel alles super wird, täuscht sich", nahm Löw auch dazu Stellung. "Ich habe den Jungs gesagt, wenn wir etwas ändern wollen, dann müsst ihr auch bei euch schauen."

Schäfer: Frankfurter "Sieg geht in der Höhe in Ordnung"

Zu den taktischen Maßnahmen Löws in seiner kurzen Amtszeit gehört der schrittweise Rückkehr zum typischen leidenschaftlichen RB-Fußball, mit höherem Anlaufen, vielen Sprints und schnellem Umschalten. Dieses Spiel beobachtete RB Leipzigs Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer in Frankfurt nur bei einem Team.

"Das, was Frankfurt gezeigt hat, die Tiefe anzuspielen und abzulaufen, das, was wir eigentlich auch können, was RB-Fußball ist, was uns auszeichnen sollte, hatten wir nicht getan, Frankfurt schon", so Schäfer, der konstatierte: "Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung."

Xavi Simons (RB Leipzig)
Auch Xavi Simons, erstmals Kapitän von RB, enttäuschte. Bildrechte: IMAGO / Jan Huebner

Xavi erstmals Kapitän - "Wollten ihm Verantwortung geben"

Zu Löws taktischen Maßnahmen in Frankfurt gehörte, mit einer Dreierkette aus Zehnern hinter einem Stürmer zu spielen (Löw: "Wir wollten eine Reihe tiefer stehen, das hat nicht so gut geklappt."). Der Wechsel in der zweiten Halbzeit auf eine Stürmer-Doppelspitze verpuffte dann durch die Rote Karte.

Außerdem machte Löw sein Supertalent Xavi Simons erstmals in dessen RBL-Zeit zum Kapitän: "Wir haben ihm Verantwortung gegeben", erklärt Löw. Erfolg brachte das nicht: Die Passquote des Mittelfeldstars war mit 71 Prozent angekommener Pässe mindestens ausbaufähig, und auch in der Zweikampfquote kam er mit 60 Prozent gewonnener Zweikämpfe nicht an frühere Bestmarken heran. "Wir haben uns beide etwas anderes gewünscht", resümierte Löw.

Die Probleme im Spiel der Leipziger ähneln auch unter Löw den Problemen unter Rose: "Wir bringen nicht die Energie auf den Platz, die wir uns vorstellen. Das wissen wir selbst. So reicht es nicht für Punkte", sagte auch Seiwald frustriert.

Nun gegen die Bayern - "Kann noch gar nicht daran denken"

Um es doch noch in die Champions League zu schaffen, müssen die Leipziger nun im kommenden Heimspiel punkten. Da geht es ausgerechnet gegen den FC Bayern. Gegen einen FC Bayern, der in Leipzig die Meisterschaft perfekt machen kann.

"Ganz ehrlich, an nächste Woche kann ich noch gar nicht so genau denken. Das Spiel muss man erstmal sacken lassen", erklärte Schäfer nach Abpfiff in Frankfurt. Und Löw ergänzte: "Das wird nicht einfacher. Der Trainer ist aber der letzte, der aufhören darf, an die Mannschaft zu glauben", sagte Löw. Auch das klang ein bisschen resigniert.

Dirk Hofmeister

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 27. April 2025 | 19:00 Uhr

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