Spaziergänger-Hotspot Still ruht ein VW - in Eilenburg im See
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19. Januar 2024, 16:15 Uhr
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Das seit mehr als einer Woche auf einer vereisten Wiese festgefrorene Auto in Eilenburg hat sich zu einem Spaziergänger-Hotspot entwickelt. Das sagte der örtliche Bürgerpolizist Jens Weimann über die Schaulustigen, die sich dort schon einfanden.
Die Polizei war in der Vorwoche zu dem überfluteten Wiesengrundstück gerufen worden, nachdem dort ein Mitte 30 Jahre alter Eilenburger mit Freunden aufs Eis gefahren und eingebrochen war. Die Beteiligten konnten über die Fenster das Auto verlassen. Seitdem steckt der beschädigte Pkw im Eis.
Unklar, ob Umwelt geschädigt wurde
"Wir wissen noch nicht, ob bereits Öl oder Treibstoff ausgelaufen ist. Im Moment sieht es nicht danach aus", sagte der Polizeihauptmeister. Der Verursacher habe ihm signalisiert, dass er mit Freunden und dem Landwirt, dem die überflutete Wiesenfläche nahe der Mulde gehört, bei Tauwetter das Auto selbst herausziehen wolle.
"Wenn dann etwas ausläuft, gibt es eine Anzeige. Die Konsequenzen hängen vom entstandenen Schaden ab", erklärte Weimann dazu. Im Falle einer Umweltverschmutzung werde die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes eingeschaltet.
Wer den Schaden hat...
Nach Berichten über das beim Driften eingebrochene Auto hielt sich das Mitleid bei dutzenden Nutzerinnen und Nutzern bei MDR SACHSEN in Grenzen. Werner A. kommentierte bei Facebook: "Ja, das war für den Autofahrer auf eigene Gefahr." Ulf P. ärgerte sich über den Vorfall: "Wegen solcher Leute ist auch auf z.B. auf Klosteinen der Hinweis, dass man die nicht essen soll."
Für Umwelt und Besitzer hoffe ich das Beste, der Fahrer (nicht Eigentümer) sollte die Sache unter 'nicht günstige Erfahrung' verbuchen.
Auto noch zu retten oder Schrott?
Andere wiederum stritten darüber, ob das Auto nach der frostigen Auszeit nun Schrott ist oder wieder flott gemacht werden kann und haben Bergungstipps parat. "Ich würde mir Planen nähen lassen und Schläuche anschließen. Wenn es taut würde ich einen Baustellenkompressor anschließen, dass es nicht untergeht", rät Thorsten K.
Dazu muss man wissen: Komplett sinken kann das Auto nicht. "An der Stelle war die Polderfläche vor dem Frost maximal 50 Zentimeter hoch überflutet", sagt Bürgerpolizist Weimann. Das sei auch das Glück der übermütigen Eis-Fahrer gewesen, dass es am Ende bei Sachschaden ohne Verletzte blieb. Rein technisch gesehen müsse das Auto nach dem Bergen "nicht Schrott sein. Es kann repariert werden". Doch Weimann glaubt nicht daran, dass der Besitzer den Aufwand für ein 25 Jahre altes Auto betreiben werde.
MDR (kk)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 15. Januar 2024 | 19:00 Uhr