Familienfest Flinke Füße und fliegende Ohren: Dackelrennen in Melpitz bei Torgau
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26. Mai 2024, 21:58 Uhr
Schützenfest bei Sonnenschein und auf den Hund gekommen: In Melpitz im Landkreis Nordsachsen sind am Sonntag Dackel-Liebhaber zusammengekommen, um den Schnellsten unter ihnen zu küren. 30 Vertreter der beliebten Jagdhundrasse waren beim Rennen dabei. Die Besten unter ihnen mussten mehrmals eine Strecke von 30 Metern zurücklegen - und sich dabei nicht ablenken lassen. Der schnellste Dackel schaffte die Strecke in unter fünf Sekunden.
- Etwa 2.000 Menschen sind nach Melpitz gekommen, um die Dackel rennen zu sehen.
- Nicht nur aus der Umgebung, sondern auch von weiter her sind die Teilnehmer angereist.
- Der Erlös der erstmals durchgeführten Lotterie soll der Kinderkrebshilfe zu Gute kommen.
Beim 19. Dackelrennen in Melpitz bei Torgau hat am Sonntag ein Neuling gewonnen: Die drei Jahre alte Dackel-Dame "Peaches" aus Wurzen war die Schnellste - trotz kurzer Beinchen. Frauchen Nadine Kratzmann, die überrascht und natürlich erfreut über den Sieg war, sagte im Gespräch mit MDR SACHSEN zu ihrem Erfolgsgeheimnis: "Ich denke, es liegt an der Bindung vom Hund ans Frauchen".
Sie und der Rest der Familie waren im vergangenen Jahr als Besucher vor Ort und hatten sich diesmal entschieden, mitzumachen. "Viel trainiert haben wir vorher nicht, aber das Festhalten und Loslassen haben wir auf jeden Fall geübt", berichtete Kratzmann weiter und drückte "Peaches" stolz an sich.
Nach Angaben der Veranstalter feuerten insgesamt etwa 2.000 Besucherinnen und Besucher die Dackel an. Die Leiterin des Orga-Teams, Steffi Klopf, erzählte, dass das Dackelrennen in Melpitz Tradition hat: "Leider musste der bisherige Organisator die Aufgabe vor einigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen abgeben."
Obwohl Klopf seit elf Jahren mit ihrer Familie im Sauerland lebt, hat sie sich mit Freude bereit erklärt, die Organisation des Rennens zu übernehmen. "Viel Planung und Vorbereitung läuft per E-Mail und wir haben im Vorfeld über Instagram Werbung gemacht". So wurde bereits einen Monat vor dem Event jeder teilnehmende Dackel mit einem Steckbrief vorgestellt.
Dackelfreunde aus Nah und Fern
Nur zwei Dackel mussten am Renntag ihre Teilnahme absagen. Dafür konnten zwei von der Warteliste nachrücken. Einer davon war "Manni" aus der Nähe von Wittenberg mit Frauchen Heike Schild-Leupold. "Wir haben uns nicht wirklich vorbereitet, sondern uns heute Morgen direkt auf den Weg gemacht", berichtete sie. Ein Teilnehmer war sogar extra aus Berlin nach Melpitz angereist.
Mehr als die Hälfte der 30 teilnehmenden Dackel war zum ersten Mal dabei. So auch der bunt-gescheckte "Carlos" (elf Monate alt). Der war beim letzten Rennen noch nicht einmal geboren. Frauchen Lea Klitza und ihr Freund versuchten "Carlos" mit einem Ball und Motivationsrufen zu locken. Zwar schaffte es der kleine Dackel nicht weiter, aber den Beifall des Publikums und jede Menge "Wie süß"-Rufe hatte er sicher.
Auch für den ein Jahr alten "Loui" aus Oelzschau bei Leipzig hatte es nicht für das Finale gereicht. Doch das nahm sein Frauchen nicht krumm, denn sie hatte vor allem aus Spaß mitgemacht, wie sie sagte.
Leckerli, Motivationsrufe und andere Geheimrezepte
Der knapp drei Jahre alte Lokalmatador "Rudi" mit Herrchen Matthias Kukard aus Torgau war bereits zum dritten Mal dabei. Im vergangenen Jahr lief es nicht so gut für ihn, erzählte Kukard. "Da war er ganz schön abgelenkt." Eine Wurfhand mit Ball war auch in diesem Jahr das Geheimrezept der Familie - und dieses Mal war die Strategie von Erfolg gekrönt. "Rudi" schaffte es bis ins Finale und belegte insgesamt den vierten Platz mit einer Zeit von 5,22 Sekunden. Zum Vergleich: Siegerin "Peaches" schaffte die Strecke in 4,84 Sekunden. Sie wiederum trennte von der Zweitplatzierten "Lara" nur eine Zehntelsekunde.
Erstmals mit Lotterie - zu Gunsten der Kinderkrebshilfe
In diesem Jahr fand das Dackelrennen erstmals mit einer Lotterie statt. Wie Organisatorin Steffi Klopf nach der Veranstaltung mitteilte, werden insgesamt 710 Euro an die Elternhilfe für krebskranke Kinder e.V. in Leipzig gespendet. "Das ist eine Wahnsinnssumme. Damit hätten wir nicht gerechnet", sagte sie. Knapp 500 Euro seien durch die Lotterie zusammengekommen. Den Rest haben die Organisatoren selbst sowie zwei Schausteller, zwei Lotteriegewinner und der Torgauer Oberbürgermeister dazugegeben, so Klopf.
MDR (sme)