Mord oder Brandstiftung mit Todesfolge? Zwei Urteile, zwei Revisionen: Muss Prozess nach Tod eines 47-Jährigen nochmal verhandelt werden?

27. November 2024, 10:57 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Revision gegen das Urteil um den Brandstifter aus Beilrode eingelegt. In dem Prozess am Landgericht ging es um einen 74-Jährigen, der bereits im Juni 2020 auf dem Grundstück seiner Partnerin Feuer gelegt hatte. Bei dem Brand kam der gebehinderte Sohn der Frau ums Leben. Nun muss der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden, ob der Prozess ein drittes Mal aufgerollt werden muss.

Ein Hinweisschild mit Bundesadler und dem Schriftzug Bundesgerichtshof
Die Staatsanwaltschaft hat wieder Revision zum Urteil des Landgerichts eingereicht. Jetzt muss der BGH entscheiden, ob der Fall zum dritten Mal verhandelt werden muss. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Uli Deck

Hin und her am Gericht

Das Landgericht Leipzig hatte den Brandstifter im Oktober 2022 aufgrund von Brandstiftung mit Todesfolge zu einer Haftstrafe verurteilt. Bereits damals legte die Staatsanwaltschaft Revision ein: Man wolle, dass der Täter des Mordes schuldig gesprochen wird, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Es gehe zwar weiterhin um Brandstiftung, allerdings hätte der Täter den Tod des Sohnes billigend in Kauf genommen und das sei Mord - so die Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Daraufhin prüfte der BGH den Fall und hielt die Revision für begründet. Das Landgericht Leipzig musste den Prozess neu verhandeln. Bei dieser Verhandlung entschied das Landgericht Leipzig wieder: 12 Jahre Haft aufgrund von Brandstiftung mit Todesfolge. Die Leipziger Staatsanwaltschaft hat jetzt erneut Revision eingereicht. Der BGH muss damit erneut prüfen, ob das Urteil des Landgerichts bestehen bleibt oder der Prozess ein drittes Mal verhandelt werden muss.

Mehr zum Thema

Ein Handy mit dem Text Anom auf einem Laptop 49 min
Bildrechte: imago images/ZUMA Wire
49 min

Die AN0M-App war ein Trick der US-Polizei FBI: Mehr als 12.000 angeblich verschlüsselte Handys wurden in die Kriminellen-Szene eingeschleust. Auch in Sachsen sind mutmaßliche Drogenhändler aufgeflogen.

MDR AKTUELL Fr 18.06.2021 06:00Uhr 48:54 min

Audio herunterladen [MP3 | 44,8 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 89,2 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/spurdertaeter/audio-spur-taeter-crime-podcast-trojanshield-ironside-fbi-anom-kryptohandy-drogenhandel-sachsen100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio
Grafik: Justizreform in Polen 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR (lev)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 26. November 2024 | 09:30 Uhr

Mehr aus Torgau, Halle und Wittenberg

Sortierhalle bei Soex 1 min
Bildrechte: MDR/Ralf Geißler
1 min 20.12.2024 | 18:34 Uhr

Erst im Oktober hatte das Unternehmen Soex aus Bitterfeld-Wolfen Insolvenz anmelden müssen. Nun steht fest: Der Standort wird geschlossen.

MDR SACHSEN-ANHALT Fr 20.12.2024 18:00Uhr 00:49 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/bitterfeld/audio-soex-stellt-mitarbeiter-frei-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Mehr aus Sachsen