Christian Piwarz (CDU), Kultusminister von Sachsen, nimmt an einer Pressekonferenz anlässlich des bevorstehenden Schuljahresbeginn 2023/24 teil.
Christian Piwarz hat den Vorschlag der Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger zu Zivilschutzübungen an Schulen kritisiert. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Reaktion auf Stark-Watzinger "Wehrkundeunterricht 2.0": Sächsischer Kultusminister lehnt Zivilschutzübungen an Schulen ab

19. März 2024, 06:00 Uhr

Gewalthaltige Konflikte sind auch im Alltag von Kindern und Jugendlichen präsent. Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat vor Kurzem erklärt, dass in Schulen auch der Kriegsfall Thema sein müsse – beispielsweise in Form von Zivilschutzübungen. Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hält wenig von dem Vorschlag und verweist darauf, dass es Aufgabe der Bundesregierung sei, die Sicherheit in Deutschland zu gewährleisten.

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) hat den Vorschlag, Zivilschutzübungen an Schulen durchzuführen, kritisiert. "Kinder und Jugendliche werden bereits an den Schulen mit Krisen und Konflikten unserer Zeit konfrontiert, da braucht es nicht auch noch den Ruf nach einem Wehrkundeunterricht 2.0", erklärte Piwarz am Montag.  

Erste Hilfe Übung in einer Schule 2 min
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MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE Mo 18.03.2024 19:00Uhr 02:04 min

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Piwarz: Für Sicherheit Deutschlands ist Bundeswehr zuständig

Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hatte kürzlich erklärt, sie sehe Schulen in der Verantwortung, junge Menschen auch auf den Kriegsfall vorzubereiten. Dabei seien auch Zivilschutzübungen denkbar. Außerdem forderte sie Schulen auf, ein "unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr" zu entwickeln.   

Ihr sächsischer Kollege Piwarz betonte, dass Schulen ein Schutzraum für Schüler und Schülerinnen seien. Die Bundesregierung müsse diesen Schutzraum achten. Dahingehend sei es Aufgabe der Bundeswehr, für die Sicherheit Deutschlands zu sorgen, so der Minister weiter.

Nach Angaben des Kultusministeriums ist in Sachsen "Erste Hilfe" im Lehrplan verankert und damit Bestandteil des Erziehungs- und Bildungsauftrages. Zudem gebe es für interessierte Schülerinnen und Schüler ergänzende Angebote wie Reanimationstraining ab der Klassenstufe sieben oder die Möglichkeit zur Ausbildung zum Schülersanitätsdienst.  

Widerspruch auch aus Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt

Auch aus anderen Bundesländern kommt Kritik am Vorschlag von Stark-Watzinger. Die Bildungsministerin aus Rheinland-Pfalz, Stefanie Hubig (SPD), bezeichnete die Forderung als "nicht nachvollziehbar".

Der SPD-Landtagsabgeordnete Rüdiger Erben aus Sachsen-Anhalt nannte den Vorschlag "ziemlich daneben". Wenn die Bildungsministerin den Begriff "Zivilschutz" verwende, rede sie über Krieg, sagte Erben. "Ich halte es eindeutig für falsch, so was in Schulen durchzuführen."

MDR (mad)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 18. März 2024 | 17:00 Uhr

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