Kita: Wegen Streik geschlossen
Mehr Geld und Leistungen auch für Erzieher: Verdi rief am Freitag zum Streik in Dresdner Kitas und Horten auf. Bildrechte: IMAGO / biky

Öffentlicher Dienst Kaum Auswirkungen durch Warnstreik in Dresdner Kitas und Horten

03. Februar 2023, 17:24 Uhr

Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten der kommunalen Kindertagesstätten und Horte in Dresden am Freitag zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Auswirkungen blieben überschaubar. Hintergrund des Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst.

Der Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi an den Dresdner Kitas hatte am Freitag nur geringe Auswirkungen. Nach Angaben der Stadt blieben sechs der mehr als 100 Einrichtungen in Dresden geschlossen. Einige davon hätten demnach planmäßig einen Schließtag gehabt. Rund 50 weitere Einrichtungen waren eingeschränkt geöffnet.

Stadt Dresden schaltet Übersicht über geschlossene Kitas online

Der Streikaufruf hatte Eltern und Einrichtungen sehr kurzfristig erreicht. Laut Stadt wurde der Kita-Eigenbetrieb am Donnerstagvormittag durch die Gewerkschaft Verdi über den Streik informiert. Eine Notbetreuung konnte seitens der Stadt nicht kurzfristig organisiert werden. Die Stadt bat die Eltern, sich vorsorglich um eine alternative Betreuung zu kümmern.

Eine Übersicht der betroffenen Kitas und Horte auf der städtischen Internetseite www.dresden.de/kita-streik ging am Freitagmorgen online. Problem: Die Einrichtungen meldeten freiwillig, ob sie geschlossen sind oder im eingeschränkten Betrieb arbeiten. Ob die Liste vollständig ist, war also unklar.

Eltern konnten sich zudem zwischen 6 bis 14 Uhr auch über die Hotline 0351/ 4885111 informieren, ob ihre Kita oder ihr Hort vom Streik betroffen ist. Auf der Internetseite ließ sich auch ein Formblatt für Gastkinder herunterladen. Damit konnten Eltern ihre Kinder - soweit Plätze vorhanden - auch in einer anderen Kita unterbringen. Außerdem werde der Elternbeitrag für die durch den Streik entfallene Betreuung anteilig automatisch erstattet, hieß es. Ein Antrag dafür sei nicht notwendig.

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst

Die Gewerkschaft Verdi will mit dem Warnstreik Druck in der laufenden Tarifverhandlung für den öffentlichen Dienst ausüben. Sie fordert für die Beschäftigten gut zehn Prozent mehr Geld und für die Azubis 200 Euro mehr pro Monat. Außerdem sollen alle Azubis nach ihrer Ausbildung unbefristet in den öffentlichen Dienst übernommen werden.

Der Verdi-Sprecher für den Raum Vogtland, Mittelsachsen und Ostsachsen, Daniel Herold sagte MDR SACHSEN, der Ausstand am Freitag sei als "kleiner Nadelstich für die Arbeitgeberseite" gedacht. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 22. Februar beginnen. Wenn es dort keinen Durchbruch in den Tarifverhandlungen gebe, rechne er mit größeren Streikwellen in Deutschland, so Herold.

MDR (schro/tom/ben)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 02. Februar 2023 | 17:30 Uhr

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