Seuchenschutz Afrikanische Schweinepest: Ausweitung der Jagdgebiete in Sachsen

04. April 2023, 18:57 Uhr

Die Afrikanische Schweinepest, die sich von Polen auf Gebiete in Sachsen und Brandenburg ausgebreitet hat, soll durch großangelegte Jagden eingedämmt werden. Sachsen will die weitere Verbreitung der Tierseuche in Richtung Westen stoppen. Mit einem Millionenbetrag sollen die Jäger in die Lage versetzt werden, des Schwarzwildbestand zu reduzieren.

Sachsen wird das Jagdprojekt zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ausweiten. Wie das Sozialministerium am Dienstag mitgeteilt hat, wird das gemeinsame Projekt des Sozialministeriums und des Landejagdverbandes Sachsen bis Ende 2024 verlängert. Durch die verstärkte Jagd soll der Bestand von Schwarzwild drastisch reduziert werden, um die Tierseuche einzudämmen.

Außerdem wird es auf alle Gebiete ausgeweitet, in denen Restriktionszonen zur ASP-Bekämpfung eingerichtet sind. Somit gilt es nun in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Meißen, in Teilen der Landkreise Nordsachsen, Mittelsachen, Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und Teilen der Landeshauptstadt Dresden. Nach Angaben des Sozialministeriums wurde bereits im ersten Jahr des Jagdprojektes der Schwarzwildbestand in den betroffenen Gebieten deutlich reduziert.

Ein Wildschwein
Um die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern, will Sachsen den Schwarzwild-Bestand stärker reduzieren. Bildrechte: imago/Oliver Willikonsky

Sächsisches Jagdprojekt zur Bekämpfung von ASP

Das Jagdprojekt zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest wurde im April 2022 gestartet. Etwa 1,5 Millionen Euro kamen dafür von der Sächsischen Aufbaubank (SAB). Die Leitstelle in Kamenz unterstützt seitdem Revierinhaber mit technischer Jagdausrüstung, Drohnenbefliegungen und Fallen. Im ersten Jahr wurden 177 Ernte- und 84 Drückjagden gefördert. Dabei kamen 1604 Jäger und 714 Treiber zum Einsatz. Bei den vom Jagdprojekt unterstützten Jagden wurden 160 Stück Schwarzwild erlegt.

Millionenbetrag für Projekt vom Sozialministerium

Das Sozialministerium fördert die Fortführung des Projekts mit bis zu 1,3 Millionen Euro. Das Geld wird für zusätzliches Personal beim Landesjagdverband, die Finanzierung der Zentrale in Kamenz und eines neuen Außenlagers für Jagdmaterial im Landkreis Meißen eingesetzt.

Aufgabe des Projektteams sei auch die Information und Aufklärung der betroffenen Jäger, der Landwirte und der Öffentlichkeit, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine betrifft. Für Wild- und Hausschweine verläuft sie den Angaben nach fast immer tödlich und ist unheilbar. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

MDR (tfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 04. April 2023 | 18:00 Uhr

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