Ein Schild weist auf Waldbrandgefahrenstufe 4 hin
Durch die anhaltende Hitze besteht vielerorts in Sachsen eine hohe Waldbrandgefahr. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Bernd März

Wetter Hitze, Waldbrandgefahr und sinkende Wasserstände in Sachsens Flüssen

30. August 2024, 03:44 Uhr

Die anhaltenden heißen Temperaturen haben dafür gesorgt, dass die Wälder trocken sind und deshalb die Waldbrandgefahr steigt. Gleichzeitig sinken die Wasserstände, zum Beispiel in der Elbe, da Regen fehlt.

Am Freitag scheint in Sachsen meistens die Sonne, aber im Tagesverlauf kommen mehr Wolken dazu und in den Bergen gibt es einzelne Schauer oder Gewitter. Die Höchstwerte liegen zwischen 27 und 32 Grad, es bleibt weiterhin schwül. Hitze-Warnungen liegen derzeit zum Beispiel für Dresden, Bautzen und Zittau vor.

Die 3-Tage-Aussicht zeigt: Am Samstag gibt es mehr Wolken als Sonne, aber kaum Schauer – und das bei Höchstwerten bis 27 Grad. Am Sonntag scheint dann die Sonne wieder häufiger und mit bis zu 30 Grad wird es auch wieder wärmer. Am Montag ist es wechselnd bewölkt, es bleibt aber trocken und weiterhin sommerlich warm.

Regional aktuell hohe Waldbrandgefahr

In den Landkreisen Nordsachsen, Leipzig sowie Meißen, dem nördlichen Teil des Landkreises Bautzen sowie der Stadt Leipzig besteht eine hohe Waldbrandgefahr. Die Übersichtskarte des Staatsbetriebes Sachsenforst weist dort die zweithöchste Stufe 4 aus und für den Rest des Freistaates mit der Stufe 3 eine mittlere Brandgefahr. "Diese Situation bleibt auch morgen bestehen", sagte ein Sprecher der Behörde. Schon am Samstag geht die Prognose von einer leichten Entspannung aus. "Am Wochenende soll es etwas kühler werden und teilweise Niederschlag fallen." Seit Jahresbeginn gab es bereits landesweit 64 Waldbrände.

Waldbrandgefahr besteht Experten zufolge dort, wo es zuvor sehr trocken war und Boden und Vegetation ausgedörrt sind. Trockenheit ist immer die wesentliche Voraussetzung für Waldbrandgefahr.

Sinkende Pegelstände

In Sachsens Flüssen sinken die Wasserstände. Mit 43 Prozent befinden sich fast die Hälfte der 148 ausgewerteten Pegel in allen Flussgebieten im Niedrigwasserbereich, sagten Karin Bernhardt vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). An weiteren 32 Prozent ist diese Marke fast erreicht. Besonders betroffen von Niedrigwasser sind Mulde und Lausitzer Neiße sowie die Nebenflüsse der Oberen Elbe. Bis Freitag werde sich kaum etwas ändern an der Situation, dann könnten ergiebige lokale Niederschläge das Wasser vor allem in Bächen und Flüsschen kurzzeitig ansteigen lassen. "Das führt jedoch zu keiner nachhaltigen Entspannung", so Bernhardt.

Derzeit keine Schiffstransporte auf der Elbe

Auch die Elbe selbst nimmt, mit kleinen Schwankungen, kontinuierlich in ihrem Umfang ab. Die Durchflüsse liegen aktuell zwischen 50 und 60 Prozent der monatstypischen Werte, "jedoch nicht im Niedrigwasserbereich", sagte Bernhardt. Für die kommenden Tage werde eine gleichbleibende bis leicht fallende Tendenz der Wasserführung auf dem sächsischen Flussabschnitt erwartet. Am Nachmittag wurden am Pegel Dresden 75 Zentimeter gemessen, normal sind 1,42 Meter - und die Niedrigwassergrenze bei 58 cm.

"Der Wasserstand der Elbe ist sommerbedingt normal, Trockenheit bis Mitte September ist für uns jedes Jahr wiederkehrend", sagte eine Sprecherin der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH. Wirtschaftliche Schiffstransporte seien aktuell nicht möglich. "Die Elbe ist aber schiffbar." Die letzte Ladung mit rund 250 Tonnen ging in der vergangenen Woche nach Antwerpen. Mit regelmäßigen leichteren Transporten, die noch bei niedrigen Wasserständen möglich sind, etwa von Trafos, Turbinen, Rotoren oder Motoren, rechnet das Unternehmen erst im Laufe des Septembers.

Dresdner Weiße Flotte unterwegs

Die historischen Raddampfer und modernen Salonschiffe der Dresdner Weißen Flotte indes sind fast uneingeschränkt unterwegs. "Das gilt erst einmal so bis Montag", sagte ein Sprecher. Nur die Tour in die Sächsische Schweiz geht derzeit bis Königstein statt bis Bad Schandau, mit Diesbar-Seußlitz und Blaswitz in Dresden werden zudem zwei Stationen nicht angefahren. Erst bei einem Stand von 50 Zentimetern am Pegel Dresden müssen die Schiffe pausieren.

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MDR (jd), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 29. August 2024 | 19:00 Uhr

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