Analyse Fische in Elbe und Mulde nur gering mit Schadstoffen belastet

25. Februar 2023, 14:59 Uhr

Während manche dafür in den Supermarkt gehen, machen andere es lieber selbst: Fische fangen. Doch Berichte wie das Fischsterben in der Oder im August 2018, können Angler verunsichern. In Sachsen prüft das Landesumweltamt bereits seit 28 Jahren die Schadstoffbelastung von Fischen in der Elbe. Für die Ergebnisse 2021 zieht die Behörde eine positive Bilanz.

Die Fische aus der Elbe sind nur wenig mit Schadstoffen belastet. Das habe eine Untersuchung von 92 Fischen ergeben, teilte das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mit. Bei neun aus der Elbe stammenden Fischen, vor allem bei großen Hechten, Barben und Bleien, sei der zulässige Höchstwert der giftigen und krebsauslösenden Chlorverbindungen Polychlorierte Biphenyle PCB überschritten worden.

Polychlorierte Biphenyle Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind laut Umweltbundesamt giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen. Sie wurden bis in die 1980er-Jahre unter anderem in Transformatoren, elektrischen Kondensatoren, als Hydraulikflüssigkeit sowie als Weichmacher in Lacken, Dichtungsmassen, Isoliermitteln und Kunststoffen verwendet.

Über Abwasser und Flüsse gelangten PCB jahrzehntelang in die Meere. Werden sie von Tieren und Menschen aufgenommen, werden sie lange Zeit im Fett gespeichert und können an den Körper abgegeben werden. PCB zählen inzwischen zu den organischen Giftstoffen, die seit 2001 weltweit verboten wurden.

Bei acht Fischen, vorwiegend Rapfen, seien zu hohe Quecksilberwerte festgestellt worden. Die Gehalte aller anderen untersuchten Schadstoffe lagen deutlich unter den zulässigen Höchstmengen und bewegen sich damit im unkritischen Bereich, so das LfULG.

Schadstoffbelastung steigt nur geringfügig

Nach Angaben des LfULG ist der Anteil der Fische, bei denen eine Überschreitung der zulässigen Höchstwerte für Schadstoffe gemessen wurde, im Jahr 2021 gegenüber 2020 leicht gestiegen, befindet sich aber auf dem Niveau der Vorjahre.

Verantwortlich für den geringfügigen Anstieg der Höchstwertüberschreitungen sei der Anteil älterer und damit großer Fische im Fang, die über die Zeit mehr Schadstoffe aufnehmen. Das Ergebnis der Schadstoffanalysen könne unter Berücksichtigung dieser Tatsache elbespezifisch als gut betrachtet werden. 87 Prozent aller Fische blieben ohne jede Beanstandung.

Vorsicht bei großen Fischen

Laut LfULG steigt die Schadstoffbelastung von Fischen mit ihrem Gewicht. Fettreiche Fische sammeln bestimmte Schadstoffe in ihrem Fettgewebe. Selbiges gelte für räuberische Fischarten oder Arten, die ihre Nahrung nahe des Flussbettes finden. Große Rapfen, Zander, Barben, Bleie, Welse und Döbel sollten daher nur gelegentlich verzehrt werden.

Die Empfehlung des LfULG, pro Person und Monat nicht mehr als zwei Kilogramm Elbfisch zu verzehren, bleibt für kleinere und mittlere Fische je nach Art bestehen. Vom Genuss der Innereien von Elbfischen wird wegen deren höherer Belastung nach wie vor abgeraten.

Rapfen Der Rapfen gehört zur Familie der Karpfen, wird maximal 120 Zentimeter lang und kann dabei bis zu 10 Kilogramm auf die Waage bringen. Er ernährt sich ausschließlich räuberisch von anderen Fischen. fischlexikon.eu

MDR (koh)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 23. Februar 2023 | 13:30 Uhr

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