Schifffahrt Niedrigwasser der Elbe bremst Weiße Flotte aus

06. Juli 2023, 04:32 Uhr

Weil die Elbe zu wenig Wasser führt, ist der Schiffsverkehr der Weißen Flotte derzeit stark eingeschränkt. In die Sächsische Schweiz geht es zum Beispiel nur von Pirna aus. Und nicht alle Schiffe können derzeit fahren.

Die Weiße Flotte Sachsen GmbH kann die Elbe wegen anhaltenden Niedrigwassers seit Tagen nur eingeschränkt nutzen. "Seit letzter Woche geht es nur im Rundfahrten-Modus", sagte der nautische Leiter des Unternehmens, Jochen Haubold, am Mittwoch auf Anfrage. So seien Touren in die Sächsische Schweiz nur ab Pirna möglich sowie zwischen Dresden und Meißen.

Salonschiffe haben zu viel Tiefgang

Wegen des niedrigen Wasserstandes kommen lediglich die historischen Schaufelraddampfer zum Einsatz, die bis 50 Zentimeter am Pegel Dresden fahren können. Die beiden modernen Salonschiffe brauchen laut Haubold mindestens 60 Zentimeter. Sie liegen derzeit am Terrassenufer.

Schiffe der Sächsischen Dampfschifffahrt auf der Elbe.
Derzeit können nur die alten Raddampfer für Rundfahrten in Dresden eingesetzt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Aussichten derzeit "nicht rosig"

Die Übersicht des Landeshochwasserzentrums vom Mittwochvormittag wies 64 Zentimeter aus, normal sind zwei Meter. "Die Aussichten sind nicht rosig", sagte Haubold. Denn für die Situation im Fluss entscheidend ist das Wetter an dessen Oberlauf. Die Elbe wird zu 95 Prozent aus dem großen tschechischen Einzugsgebiet gespeist und das Wasser kommt mehrere Stunden zeitverzögert in Deutschland an. Der Fahrplan werde entsprechend der Prognosen aus dem Nachbarland ständig angepasst.

"Debatte über Ausbaumaßnahmen notwendig"

Angesichts wiederkehrender Trockenperioden in einer ohnehin schon trockenen Region hält Haubold eine Diskussion über Ausbaumaßnahmen für dringend geboten. "Wir müssen uns Gedanken machen über Anstauungen und Rückhaltebecken." Und die könnten im Einklang von Umwelt, Natur und Architektur entstehen. Es gebe im Frühjahr viel Wasser in der Elbe, das vor allem auch mit Blick auf die Grundwassersituation genutzt werden sollte. "Diesmal hatten wir über lange Zeit über drei Meter am Pegel Dresden." 

Elbe April Niedrigwasser
Niedrigwasser der Elbe bei Dresden (Archivbild) Bildrechte: UFZ

Der gewerbliche Schiffsverkehr ist schon seit Wochen eingestellt. Die letzte Tour datiert vom 28. Mai, wie Wolfgang Schneider von der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH in Dresden berichtete. "Seitdem ist nichts mehr möglich."

MDR (dr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 05. Juli 2023 | 15:30 Uhr

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