Spendenaufruf Unterstützer sammeln fleißig Geld für Imker im Honigstreit mit Böhmermann

15. März 2024, 13:05 Uhr

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Während der Honigstreit zwischen dem TV-Satiriker Jan Böhmermann und dem Imker Rico Heinzig in die nächste Instanz geht, sammelt der Bienenzüchter Spenden. Innerhalb von wenigen Tagen seien mehr als 32.500 Euro zusammengekommen, sagte Heinzig am Freitag. Mit der Kampagne erhofft er sich finanzielle Hilfe. Heinzig hatte mit mindestens 20.000 Euro Spenden für Prozesskosten geplant. "Unser Ziel ist weit überholt, und es hört und hört nicht auf", sagte Heinzig. Er wolle das übrige Geld "sinnstiftend für eine oder viele gute Sachen" einsetzen.

Unser Ziel ist weit überholt, und es hört und hört nicht auf.

Rico Heinzig Bio-Imker in Diera-Zehren bei Meißen

Ein Imker hat an einem klaten Wintertag seinen Imkeranzug an und sitzt neben zweien seiner 200 Bienestöcke, die an der Elbe in Meißen und bis Dresden stehen.
Mit einem Werbeplakat und Honiggläsern, die satirischen Bezug zu einer Böhmermann-Sendung nahmen, wehrte sich Imker Rico Heinzig dagegen, dass sein Kleinunternehmen im ZDF-Magazin "Royale" ungefragt als Negativ-Beispiel für sogenanntes Greenwashing "verunglimpft wird", wie er sagt. Das wiederum fand Satiriker Jan Böhmermann nicht lustig und klagte. Bildrechte: MDR/Kathrin König

Das Landgericht Dresden hatte Heinzig am 8. Februar in erster Instanz Recht gegeben, doch Böhmermann ging in Berufung. Er will dem Bio-Imker aus Meißen verbieten lassen, mit seinem Konterfei und Namen für Honig zu werben. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass das satirische Vorgehen des Bienenzüchters in Reaktion auf eine Sendung des "ZDF Magazin Royale", die Böhmermann moderiert, nicht die Persönlichkeitsrechte des Fernsehmoderators verletze. (AZ: EV 3 O 2529/23). Die öffentliche Satire des Imkers sei im konkreten Fall berechtigt, weil sie an ein aktuelles gesellschaftliches Ereignis und Thema anknüpfe.

Geldsorgen nach Böhmermanns Schritt zur Berufung

Die Anwälte des TV-Moderators hatten Berufung gegen das erste Urteil des Landgerichts Dresden in der Sache eingelegt. Nun muss sich der Vierte Senat des Oberlandesgerichts Dresden (OLG) damit befassen und entscheiden oder verhandeln. Ein Termin steht laut Imker Heinzig noch nicht fest.

Mit dieser Berufung hätten sich die Auslagen erhöht, sagte der Imker. Vor der nächsten Instanz sei unklar, wer welche Kosten erstatten muss und wann. Heinzig sagte MDR SACHSEN, er habe bereits kurz nach Bekanntwerden des Honig-Streits Ende 2023 viele Anfragen von Kunden und Interessierten erhalten, ob und wie sie ihn unterstützen könnten. Daher habe er die Spendenkampagne gestartet, die viral ging.

MDR (kk)/epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 12. März 2024 | 18:30 Uhr

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