Wirtschaft Hohe Energiekosten: Stahlarbeiter demonstrieren bei Feralpi in Riesa
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09. März 2023, 13:58 Uhr
Die Herstellung von Stahl verschlingt große Mengen an Energie. Zwar kann auch dieser Industriezweig mit klimafreundlichem Strom versorgt werden, die Stahlwerke befürchten aber hohe Kosten. Um einen einheitlichen Preis für Industriestrom durchzusetzen, hat die Gewerkschaft IG Metall am Donnerstag zu Protesten in Riesa aufgerufen.
Hunderte Beschäftigte von Elektrostahlwerken in Sachsen und Brandenburg demonstrieren am Donnerstag in Riesa. Unter ihnen sind Mitarbeiter von Feralpi Stahl, der Edelstahlwerke Freital, der Schmiedewerke Gröditz und des Mannesmann-Röhrenwerks Zeithain, teilte die IG Metall mit. Die Gewerkschaft hat bundesweit zu ähnlichen Aktionen aufgerufen, um einen europaweit einheitlichen Preis für Industriestrom durchzusetzen.
Hohe Kosten durch erneuerbare Energien befürchtet
Gewerkschaftssprecher Markus Sievers sagte MDR SACHSEN, man wolle erreichen, dass Stahlwerke wie in Riesa nicht mehr für Strom bezahlen müssten als vergleichbare Anlagen im europäischen Ausland. Nur so könne auch die Umstellung auf klimaneutrale Energieversorgung gelingen. "Die Stahlwerke können klimafreundlich mit Elektrizität produzieren, aber dann brauchen wir ausreichend erneuerbare Energie. Der Strom muss dann für die Stahlwerke auch bezahlbar sein", meinte Sievers.
Die deutsche Wirtschaft klagt schon länger über die im internationalen Vergleich hohen Energiekosten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will im ersten Halbjahr 2023 Vorschläge für einen staatlich subventionierten Industriestrompreis vorlegen.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 09. März 2023 | 12:30 Uhr