Ein Polizist hält mit der Kelle, Halt Polizei, einen Verkehrsteilnehmer an.
Rund um Riesa müssen sich Verkehrsteilnehmer auf Kontrollen durch die Polizei einstellen. Bildrechte: picture alliance / HMB Media | Heiko Becker

Polizei-Großeinsatz Bundesweiter Protest gegen AfD-Bundesparteitag in Riesa erwartet

10. Januar 2025, 10:36 Uhr

Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz in Riesa am Wochenende vor. Grund sind angekündigte Proteste gegen den Bundesparteitag der AfD. Die Demonstranten wollen aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen. Es wird ein Kontrollbereich rund um den Tagungsort eingerichtet, zudem gibt es Kontrollstellen auf den Zubringern.

Nach dem Großeinsatz bei der Bombenentschärfung an der Dresdner Carolabrücke steht der Polizeidirektion Dresden der nächste große Einsatz bevor. Für den in Riesa stattfindenden Bundesparteitag der AfD wurden zahlreiche Gegenproteste angemeldet. Die Polizei rechnet nach eigenen Angaben mit bis zu 10.000 Demonstrationsteilnehmern.

Polizei im Großeinsatz - Kontrollbereich eingerichtet

Wie die Polizeidirektion Dresden mitteilte, wurde ein weitreichender Kontrollbereich rund um den Tagungsort eingerichtet. Im Fokus der Kontrollen wird die Riesaer Innenstadt stehen - zwischen Elbe, Bundesstraße 169 und der WT Energiesysteme Arena. Die Dresdner Polizei wird von Einsatzkräften aus mehreren Bundesländern unterstützt.

Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig betonte vorab, dass die friedliche Teilnahme an den Protesten von der Polizei nicht beeinträchtigt werde. Man werde jedoch einschreiten, wenn die Meinungs- und Versammlungsfreiheit der Parteitagsteilnehmer gefährdet ist. Mit Blick auf die gewalttätigen Auseinandersetzungen beim vergangenen Bundesparteitag der AfD in Essen, kündigte er "selektive Kontrollen" an. Die Kontrollstellen werden rund um Riesa eingerichtet

Ein Mann in Polizeiuniform steht an einem Redner*innenpult
Der Dresdner Polizeipräsident Lutz Rodig kündigte rund um Riesa Kontrollstellen an. Bildrechte: IMAGO / EHL Media

Aufgrund des Verlaufes der Proteste anlässlich des vergangenen Bundesparteitages der AfD in Essen sowie eigenen Erkenntnissen müssen wir aber davon ausgehen, dass auch gewaltbereite Personen nach Riesa kommen. Sie werden im Fokus unserer selektiven Kontrollen stehen.

Lutz Rodig Polizeipräsident Dresden

Aktionsbündnis will Parteitag verhindern

Ein Aktionsbündnis mit dem Namen "Widersetzen" will den Parteitag verhindern. Die Organisatoren kündigten bei einer Pressekonferenz in Leipzig an, bereits Stunden vor Beginn des Parteitages Wege und Straßen zum Tagungsort besetzen zu wollen und die Eingänge zur Halle zu versperren.

Pressekonferenz von Widersetzen am 6. Januar 2025 in Leipzig
Podium bei der Pressekonferenz im Pögehaus in Leipzig (v.l.n.r.): Mascha Meier (Widersetzen), Jule Liebig (Organisatorin Süd-Konvoi), Sina Reisch (Moderatorin), Evchen Müller (Omas gegen Rechts), Maria Schmidt (Sprecherin Widerstehen) Bildrechte: MDR

"Sachsen ist kein rechter Rückzugsort"

Das Bündnis erwartet Protestierende aus ganz Deutschland. Mehr als 150 Busse seien bis Anfang der Woche gebucht worden. Wie die Sprecherin von "Widersetzen Riesa", Maria Schmidt, mitteilte, werden unter anderem Vertreter von Gewerkschaften, Schülervertretungen, Klimabündnissen, antirassistische und antifaschistische Intitiativen sowie Organisationen wie Omas gegen Rechts erwartet. Die AfD solle "sich nicht einbilden, hier in Ruhe ihre faschistische Politik schmieden zu können", sagt Marie Schmidt.

Die AfD soll sich nicht einbilden, hier in Ruhe ihre faschistische Politik schmieden zu können. Sachsen ist dafür kein sicherer Rückzugsort.

Maria Schmidt widersetzen Bündnis
Plakat Riesa 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

Große Plakate werben für die Protestaktionen gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa. Was hat es damit auf sich? Juliane Neubauer berichtet.

MDR AKTUELL Di 07.01.2025 11:09Uhr 02:41 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/grossenhain-riesa/audio-2835128.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

AfD will Programm zur Bundestagswahl beschließen

Die Organisatoren planen eigenen Angaben zufolge "einen massenhaften zivilen Ungehorsam" und betonen, friedlich und ohne Gewalt demonstrieren zu wollen.

Die AfD will in Riesa an diesem Wochenende ihr Wahlprogramm zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar beschließen. Parteichefin Alice Weidel soll offiziell zur Kanzlerkandidatin gewählt werden.

MDR (gri/dkö)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 11. Januar 2025 | 19:00 Uhr

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