Personalabbau Mitteldeutsche Flughäfen: Stellenabbau könnte Folgen für Reisende haben

An den Mitteldeutschen Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden drohen bis zu 250 Stellen wegzufallen. Bis 2026 könnte jede fünfte bis sechste Position davon betroffen sein. Paul Schmidt von der Gewerkschaft Verdi kritisiert diese Entwicklung. Vor allem die Fluggäste seien stark betroffen. Ob es gelinge, künftig jede Maschine pünktlich abzufertigen, zu be- und entladen und zu enteisen, müsse sich zeigen.

Die Probleme im Frachtgeschäft als anderem großen Sektor seien nicht derart unmittelbar erlebbar. "Aber schon jetzt berichten uns die Kollegen, dass mitunter Maschinen nur noch mit letzter Kraft abgefertigt werden können", so Schmidt.

Der Betreiber teilt mit, dass sich der Stellenabbau vor allem auf die Führungsebene und die Verwaltung in Leipzig und Dresden fokussiert. Der operative Bereich, wie Frachtarbeiter oder Mitarbeiter am Check-In, sei lediglich in geringem Maße betroffen.

Verdi geht hingegen von einer massiven Streichung in genau diesen Bereichen aus. Den Einschätzungen der Gewerkschaft zufolge wird es ohne Kürzungen im operativen Bereich nicht gehen. Jeder Kollege am Flughafen werde gebraucht und in vielen Bereichen des Flughafens wäre ohnehin kaum Personal zu finden.

Wie sich die Streichungen auf die Reisenden auswirken, möchte die Flughafen AG nicht kommentieren. Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt geht davon aus, dass es zu Einschränkungen für Reisende kommt. Es könne zu Verzögerungen kommen und beim Gepäck könnten längere Wartezeiten auftreten. Airlines könnten gezwungen sein, bei ihren Verbindungen die Flugzeiten zu verschieben, um Peak-Belastungen zu vermeiden. Konsequenzen für die Reisenden wären dann andere Abflugzeiten, die auch unter Umständen weniger attraktiv seien.

Großbongardt zufolge würden beide Flughäfen hohe Verluste schreiben. Die wirtschaftliche Lage sähe alles andere als rosig aus: Beide Flughäfen hätten in den vergangenen Jahren an Verkehr und Passagieraufkommen verloren.

Bei den Flughäfen hofft man aber, dass sich die Lage bald wieder ändert. Sollten beispielsweise neue Frachtkooperationen gewonnen werden, könnte im operativen Bereich wieder Personalbedarf entstehen.