Wegen Sicherheitsbedenken Freital sagt Kranzniederlegung zum Holocaust-Gedenktag ab
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26. Januar 2024, 14:44 Uhr
Die offizielle Kranzniederlegung zum "Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus" am Sonnabend in Freital ist abgesagt. Wie die Stadt am Freitagmittag mitteilte, könne man die Sicherheit der Veranstaltung und der Teilnehmenden nicht gewährleisten.
Oberbürgermeister Uwe Rumberg (Wählervereinigung Konservative Mitte) sagte, Störungsaktionen ließen sich nicht ausschließen. "Unter diesen Umständen ist für mich ein würdiges und friedliches Gedenken nicht möglich", so der Oberbürgermeister. Um "Schaden von der Veranstaltung und dem aufrichtigen Erinnern" abzuwenden, habe man den Termin abgesagt. "Das ist traurig, aber aus meiner Sicht das Vernünftigste", so Rumberg.
Scharfe Kritik an Redner
Die geplante Freitaler Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag hatte eine große Debatte ausgelöst. Die Gedenkrede zur Kranzniederlegung der Stadt am Mahnmal hätte in diesem Jahr turnusgemäß ein Redner der AfD halten sollen. Ein Landtagsabgeordneter war im Gespräch, wer genau, blieb unklar. Dagegen gab es scharfe Kritik in Freital, aber auch vom Internationale Auschwitz Komitee. Am Donnerstag bezeichnete Rumberg die Kritik an der geplanten AfD-Rede noch als "aktuell aufgetauchte Befindlichkeiten".
Der Ältestenrat des Freitaler Stadtrats hatte sich auf einer Sondersitzung darauf verständigt, am AfD-Redner festzuhalten. In der Konsequenz habe es diffuse Bedrohungen und Beschimpfungen gegenüber Teilnehmern und unbeteiligten Mitarbeitern im Rathaus gegeben, so Oberbürgermeister Rumberg.
Trotzdem Gedenkveranstaltungen
Rumberg will nach eigenen Angaben nun im Laufe des Gedenktages "im Stillen einen Kranz am Denkmal niederlegen". Auch ein Bündnis aus Freitaler Linken, Grünen und der SPD hat ein eigenes Programm geplant und wollte ebenfalls einen Kranz am Mahnmal niederlegen.
MDR (ben)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 27. Januar 2024 | 19:00 Uhr