"Fast Forward" Dresdner Festival für junge Regie vor dem Aus?
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15. April 2025, 18:48 Uhr
Vom 13. bis 16. November findet am Dresdner Staatsschauspiel das diesjährige Fast Forward-Festival statt. Dabei kommen Regietalente aus ganz Europa zusammen. Bleibt es bei den Sparplänen des Freistaates Sachsen, könnte die Ausgabe 2025 allerdings die letzte von Fast Forward sein. Charlotte Orti von Havranek, die künstlerischen Leiterin und Kuratorin, bedauert das und hofft auf eine Lösung für das Festival.
- Das Fast Forward-Festival für junge Regie steht möglicherweise vor dem Aus.
- Die Leiterin des Festivals bedauert die derzeitige Entwicklung.
- Fast Forward gilt als wichtige Plattform für junge Regisseurinnen und Regisseure aus ganz Europa.
Die diesjährige Ausgabe des Theaterfestivals Fast Forward für junge Regie am Staatsschauspiel Dresden könnte die letzte sein. Grund sind die Sparpläne der sächsischen Landesregierung. Die Kulturschaffenden im Freistaat rechnen mit massiven Einschnitten – so auch Charlotte Orti von Havranek. Sie leitet und kuratiert das Fast Forward-Festival und geht davon aus, dass es den Sparplänen zum Opfer fallen wird.
Zwar würde Fast Forward in vier Tagen viel Publikum erreichen, gleichzeitig aber teils sehr kleine Räume bespielen und nur wenig Eintritt verlangen, um Leute anzuziehen, die neugierig seien, etwas Neues kennenzulernen, sagte die Dramaturgin im Gespräch mit MDR KULTUR. "Wir sind kein Wirtschaftsfaktor, was dazu führen wird, dass wir nicht mehr Teil des Programms sein werden, was in Zeiten von Sparmaßnahmen aufrechterhalten wird."
Wir sind kein Wirtschaftsfaktor, was dazu führen wird, dass wir nicht mehr Teil des Programms sein werden, was in Zeiten von Sparmaßnahmen aufrechterhalten wird.
Festivalleiterin bedauert mögliches Festival-Aus
Diese Aussicht bereite ihr Sorgen, so Charlotte Orti von Havranek weiter, weil mit Fast Forward Dresden, Deutschland und Europa ein vielstimmiges, inspirierendes Theaterfestival verlorenginge. "Dieser Blick über den eigenen Tellerrand, diese Inspirationsquelle ist dann erstmal weg und damit auch eine Plattform, die viel dafür getan hat, sich zu vernetzen und verschiedene Themen der nächsten Generation auf der Theaterbühne ins Spiel zu bringen."
Um Fast Forward vor dem Aus zu bewahren, suchen Charlotte Orti von Havranek und ihr Team nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. Die Erfahrung habe jedoch gezeigt, dass es nur wenige Fördertöpfe für dieses sehr besondere Format gebe. Deshalb werde sie nicht nur auf deutscher, sondern auch auf europäischer Ebene schauen. "Aber wenn nicht jemand in Sachsen hier schreit und sagt ich nehme mir das auf meine To-do-Liste, sehe ich im Moment nicht so viele Chancen."
Fast Forward Dresden – Plattform für junge Regietalente
Fast Forward ist ein europäisches Festival für junge Theaterregiesseurinnen und -regisseure. In Braunschweig gegründet, findet es seit 2017 am Staatsschauspiel Dresden statt. Jährlich im November präsentiert es vier Tage lang Inszenierungen aus ganz Europa. Die jeweils besten Inszenierungen eines Jahres werden von einer internationalen Jury ausgezeichnet. Der Hauptpreis besteht in einer Einladung zu einer neuen Inszenierung am Staatsschauspiel Dresden.
Quelle: MDR KULTUR (Stefan Petraschewsky, Carsten Tesch), Fast Forward/Staatsschauspiel Dresden; redaktionelle Bearbeitung: tmk