Zoo Dresden Menschenaffen ziehen in zwei Etappen ein ins neue Orang-Utan-Haus

22. Juni 2024, 08:00 Uhr

Der Zoo Dresden ist mit einer aufregenden Woche und großer Eröffnung des Orang-Utan-Hauses in die Sommerferien gestartet. Anfang der Woche wurde das bisher größte Bauprojekt in der 163-jährigen Geschichte des Zoo Dresden feierlich übergeben. Innerhalb von knapp drei Jahren wurden 22 Millionen Euro verbaut. Der Bau war am Ende fast ein Fünftel teurer als ursprünglich geplant, die Eröffnung musste um ein Jahr verschoben werden. Den Großteil bezahlte die Stadt Dresden, knapp drei Millionen Euro kamen durch Spenden zusammen. Firmen, Schulklassen und viele Familien aus Dresden und Sachsen hatten für das Affenhaus gespendet, hieß es.

Ein kreisrundes Gebäude aus der Vogelperspektive
Von oben erinnert das kreisrunde Gebäude an einen riesigen Donut. In der Mitte haben die Orang-Utans ihr neues Zuhause. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Der Zoo und auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert sehen in der Investition auch einen Beitrag zur artgerechten Tierhaltung. Die pädagogischen Angebote des Zoos könnten nun verbessert werden. Es sei wichtig, ein Bewusstsein für den Erhalt des Regenwaldes und die bedrohten Tierarten zu entwickeln, sagte Hilbert.

Wo sind die Menschenaffen jetzt zu sehen?

Noch seien nicht alle der fünf Orang-Utans in Dresden ins neue Quartier umgezogen, informierte der Zoo. Die beiden mehr als 50 Jahre alten Weibchen Djaka und Djudi ziehen erst im Juli um. Sie sind derzeit noch im alten Affenhaus zu sehen. "Der 'Chef'-Orang Toni und das Weibchen Daisy und Männchen Dalai haben sich bereits im neuen Quartier eingewöhnt. Toni zeigte sich zur Eröffnung bereits sehr lebhaft und versuchte die Blicke mit dem für Menschenaffen typischen Imponiergehabe auf sich zu lenken", berichtet der Zoo über die ersten Tage im neuen Heim.

Das zeichnet das Orang-Utan-Haus aus (zum Aufklappen)

  • Von der Form her ähnelt es einem riesigen Donut. Die Außenanlage für die Menschenaffen ist in der Mitte. Durch die Umschließung sollen die Orang-Utans besser vor Wind und Lärm geschützt werden.
  • Im Jahresverlauf können die Tiere länger als bisher an der frischen Luft sein.
  • Für sie gibt es Innen- und Außenanlagen mit mehr Raum und Klettermöglichkeiten, Rückzugsräumen und Spielplätzen als im alten Affenhaus. Das wird übrigens demnächst abgerissen.
  • Neben den Menschenaffen sind weitere Tierarten Südostasiens im Haus zu finden, darunter die Schleichkatzenart Binturong, Glattotter, Reptilien und die drei Riesenschildkröten namens Hugo II, Hugo III und Hugo IV.

Nahaufnahe einer Riesenschildkröte
Riesig: Die Riesenschildkröten Hugo II, Hugo III und Hugo IV wohnen jetzt auch im neuen Orang-Utan-Haus. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Rietschel

Zoo-Zucht versus natürliche Lebensräume

Der Zoo Dresden ist seit langem auf die Orang-Utan-Zucht spezialisiert. Der erste Orang-Utan (malaiisch: Waldmensch) wurde in den 1920er-Jahren gezüchtet. Das neue Affenhaus für die gefährdeten Orang-Utans begrüßten in dieser Woche aber nicht alle Besucher. Ein Dutzend Tierschützer demonstrierte vor dem Haupteingang gegen die Zootierhaltung und verlangte mehr Einsatz für die natürlichen Lebensräume der Menschenaffen.

Nach Angaben des Zoos sind Orang-Utans äußerst gefährdet. 2016 sollen nur noch 14.000 Tiere in tropischen Regenwäldern gelebt haben. Neben der Jagd habe vor allem die Rodung der tropischen Regenwälder den Tierbestand massiv dezimiert.

  • Informationen zum Sommerferienprogramm im Zoo finden Sie hier auf der Homepage der 13 Hektar großen Tierparkanlage.

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MDR (kk)/dpa

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