Sport Wasserski-Anlage in Dresden-Leuben: Langes Warten auf die neue Saison
Hauptinhalt
21. April 2024, 17:32 Uhr
Wann die Wasserski-Anlage am Kiessee in Dresden-Leuben in die diesjährige Saison starten kann, steht noch in den Sternen. Am aktuellen Standort darf sie nicht bleiben. Die Stadt stellt zahlreiche Forderungen für den neuen Anlagenbereich. Nun wurde eine wichtige Genehmigung erteilt.
- Die Wasserski-Anlage am Kiessee in Dresden-Leuben kann noch nicht in die neue Saison starten.
- Für die Erteilung einer Baugenehmigung stellt die Stadt Dresden umfangreiche Auflagen.
- Der Anlagenbetreiber geht frühestens von einem Saisonstart in den Sommerferien aus.
Der Saisonstart der Wasserski-Anlage am Kiessee in Dresden-Leuben ist weiter unklar. Betreiber Martin Riedel sagte MDR SACHSEN, dass erst mit der Zustellung der Baugenehmigung für die Verlegung des Servicebereichs und der technischen Anlagen an Land absehbar sei, wann die Anlage wieder in Betrieb gehen könnte. Nun hat das Dresdner Bauamt die Baugenehmigung für den neuen Standort erteilt.
Auf der Stadtratssitzung am Donnerstag betonte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), dass alles getan werde, um den Weiterbetrieb zu ermöglichen. "Mehrere Ämter bemühen sich aktiv darum, den Betrieb der Anlage zu ermöglichen", sagte Hilbert.
Der derzeitige Standort direkt am Ufer des Kiessees liegt in einem Landschaftsschutzgebiet - eine nachträglich erteilte Genehmigung wurde gerichtlich gekippt. Nachdem alle Rechtsmittel ausgeschöpft waren, untersagte die Stadt im vergangenen Oktober die weitere Nutzung. Allerdings bot die Verwaltung Riedel an, eine inzwischen städtische Fläche außerhalb des Schutzgebietes zu nutzen - 70 Meter vom jetzigen Standort und 30 Meter vom Seeufer entfernt.
Stadt stellt Forderungskatalog auf
Auf die Ende September eingereichte Vorplanung reagierte die Stadt dem Anlagenbetreiber zufolge Anfang Januar und das mit einem umfangreichen Forderungskatalog zu erfüllender Auflagen. Deswegen habe er den Bauantrag erst Mitte März einreichen können, beklagt Riedel.
Steuerungstechnik von Stilllegung betroffen
Das Problem für Riedel: Ursprünglich sei abgesprochen worden, dass die Umsiedlung in der Winterpause erfolgen sollte. Nun steht die Wasserski-Anlage still, obwohl die Saison Ostern starten sollte. Dabei ist die Liftanlage in dem See selbst gar nicht von der Nutzungsuntersagung betroffen. Aber die gesamte Steuerungstechnik befindet sich in einem der Container auf dem gesperrten Gelände.
Riedel könne die Anlage nicht laufen lassen, selbst wenn er auf Umkleideräume, Gastronomie, Lager und Serviceeinrichtungen für seine Gäste verzichten würde. Seine Hoffnung sei nun, dass mit der Baugenehmigung auch eine Erlaubnis verbunden ist, den aktuellen Standort noch bis zum Ende dieser Saison im Oktober zu betreiben und dann umzuziehen.
Saisonstart bei Umzug frühestens in Sommerferien
Anderenfalls würde der Anlagenbetreiber die insgesamt sechs Container schnellstmöglich an den neuen, genehmigten Platz umsetzen. Und obwohl das in diesem Fall die schnellste und preiswerteste Lösung wäre, würde der Umzug selbst im günstigsten Fall mindestens zwei Monate dauern, sagte Riedel. Denn es müssten neben den notwendigen Medien auch längere Leitungen zur Liftanlage verlegt und die komplizierte, sensible Technik neu eingestellt werden.
In diesem Szenario würden also frühestens ab den Sommerferien in Sachsen Wasserskifahrer und Wakeboarder am Seil über den See preschen können. Damit fielen laut Riedel auch die vielen von Schulklassen gebuchten Kurse aus, für die ihm zufolge die Stadt schon gezahlt hat. Der erste Kurs sollte demnach vergangene Woche stattfinden.
Neuer Standort muss erst vorbereitet werden
Auch die Mitglieder des angeschlossenen Vereins müssten derzeit zum Trainieren mit dem Auto kilometerweit nach Rossau oder Neukieritzsch fahren, ärgert sich Riedel. Zum Kiessee würden die meisten nur Minuten mit dem Fahrrad benötigen, auch weil ihre Ausrüstung vor Ort eingelagert sei.
Eine weitere Befürchtung plagt den Dresdner Wasserskianlagenbetreiber: Könnte er überhaupt sofort den neuen Standplatz herrichten? Dort müssten für die Baufreiheit beispielsweise Büsche und Wildwuchs entfernt werden. Es sei aufgrund der Vogelschutzzeit, wenn die Tiere brüten, noch unklar, ob es dafür eine Genehmigung gebe.
SPD und CDU mit unterschiedlichen Konzepten
Die SPD im Dresdner Stadtrat wollte unterdessen einen weiteren Versuch unternehmen, die komplette Wasserskianlage in ihrer jetzigen Form beizubehalten. Ihre Idee: ein Flächentausch. Demnach sollte der jetzige Standort am Seeufer aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgelöst und dafür das derzeit avisierte Ausweichgrundstück eingegliedert werden.
Die CDU hält von derartigen Plänen nichts, da die Neuordnung lange dauern könnte, nicht in den Händen der Stadt liege und sie dem Betreiber der Wasserskianlage kurzfristig nicht helfen würde, teilte Fraktionsvorsitzende Heike Ahnert MDR SACHSEN mit. Stattdessen forderte die Fraktion per Eilantrag, dass für diese Saison eine Ausnahme erteilt wird, damit der Betrieb der Anlage, der 18 Jahre an dem Standort geduldet wurde, ermöglicht wird. Der Umzug würde dann erst später über die Bühne gehen. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) lehnte es jedoch ab, diesen Eilantrag zu behandeln.
Anmerkung: In einer früheren Version dieses Textes hatten wir geschrieben, dass der SPD-Antrag von der Tagesordnung des Stadtrates genommen wurde. Es handelte es sich aber um den Eilantrag der CDU. Die Position der CDU wurde ebenfalls im Text ergänzt.
MDR (phb/sth)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SachsenUpdate | 17. April 2024 | 18:00 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/c6aa88bf-68de-4909-9c50-befcca171e4e was not found on this server.