Zwei Tote Ermittlungen nach Hochhaus-Brand in Dresden dauern an
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17. Februar 2025, 17:21 Uhr
Nach dem Feuer in einem Dresdner Hochhaus mit zwei Toten am Wochenende ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Brandstiftung. Der Brand brach am Sonnabendmittag in der Wohnung eines Ehepaares in der elften Etage aus. "Offenbar in der Küche", wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte. Die Mieter, eine 87-jährige Frau und ihr gleichaltriger Mann, kamen dabei ums Leben.
Brand muss in Wohnung entstanden sein
"Was genau das Feuer auslöste, muss noch geklärt werden", sagte der Polizeisprecher. Dazu werten die Ermittler in der "völlig zerstörten Wohnung" gesicherte Spuren aus. Derzeit sei alles möglich, mit einer Ausnahme: "Es gibt keine Anzeichen für eine Einwirkung von außen."
Als die Feuerwehr an dem 15-stöckigen Gebäude im Stadtteil Johannstadt ankam, stand bereits eine große, schwarze Rauchsäule darüber. Mit einer Drehleiter bekämpften die Einsatzkräfte die Flammen von außen und suchten parallel mit Atemschutz in der Wohnung nach Menschen. Sie brachten das Ehepaar nach draußen. Die Frau und der Mann wurden noch reanimiert, starben aber später im Krankenhaus. Die Wohnung der Toten stand in Flammen, war stark verqualmt.
Frau aus Wohnung darunter verletzt
Eine 78-Jährige, die genau darunter wohnte, wurde verletzt und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Für den Einsatz wurde das gesamte Hochhaus geräumt und rund 40 Menschen wurden vorübergehend in einem Bus der Dresdner Verkehrsbetriebe betreut.
Mehrere Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen
Durch die Löscharbeiten wurden die Wohnungen, die in direkter Linie unter dem Brandherd sind, in Mitleidensachaft gezogen. Laut Genossenschaft lief bis in den Keller. Die Wohnungen darüber seien unterschiedlich schwer verrußt. Die Wohnungsgenossenschaft steht nach eigenen Angaben mit betroffenen Mieter in Kontakt. Die Brandwohnung selbst ist bereits von der Polizei freigeben worden und werde als erstes komplett beräumt. Erst dann könne man sehen, ob eventuell doch Schäden am Beton entstanden sind, hieß es. Laut Genossenschaft könne es etwa sechs Monte dauern, bis alle Schäden beseitigt sind.
Senioren bei Bränden besonders gefährdet
Senioren haben ein doppelt so hohes Risiko bei einem Wohnungsbrand ums Leben zu kommen wie Menschen anderer Altersgruppen. Das teilte der Verein Forum Brandrauchprävention mit.
Laut Statistischem Bundesamt sind 61 Prozent der Brandtoten in Deutschland älter als 60 Jahre. "Mobilität, Sinneswahrnehmung sowie Reaktionsfähigkeit" würden im Alter abnehmen und die Selbstrettungsfähigkeit einschränken, hieß es. Der Verein setzt sich für mehr Rauchmelder ein und wird unter anderem vom Deutschen Feuerwehrverband und dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks unterstützt.
MDR (lam)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Dresden | 17. Februar 2025 | 16:30 Uhr