Gesundheitsvorsorge Sachsen nach wie vor Schlusslicht bei Corona-Impfung
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26. Oktober 2022, 21:36 Uhr
Die Corona-Welle rollt und fordert auch in Sachsen nach Aussage von Gesundheitsministerin Petra Köpping wieder Todesopfer. Vor allem bei der älteren Bevölkerung, die bei einer Infektion besonders betroffen ist. Zwar haben sich inzwischen rund 200.000 Sachsen eine vierte Corona-Impfung geben lassen, im bundesweiten Vergleich ist das aber der schlechteste Wert.
- Im mitteldeutschen Vergleich fällt Sachsen deutlich hinter Thüringen und Sachsen-Anhalt zurück.
- Gesundheitsministerin Petra Köpping warnt vor allem mit Blick auf die Corona-Patienten in den Krankenhäusern vor Sorglosigkeit.
- Die Zahlen aus Sachsen zeigen, dass die Impfbereitschaft zwischen den Regionen sehr große Unterschiede aufweisen.
Sachsen ist trotz aller Bemühungen und Aufrufe weiter bundesweites Schlusslicht beim Impfen gegen das Coronavirus.
Sachsen und Brandenburg schlechteste Corona-Impfquoten bundesweit
Wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht, hinkt Sachsen bei den Erstimpfungen und damit auch bei der Grundimmunisierung (erste und zweite Impfung) hinterher. Demnach haben bisher 66,3 Prozent der Sachsen eine erste Impfung erhalten, 65 Prozent wurden als grundimmunisiert erfasst. Ähnliche Werte weist im bundesdeutschen Vergleich Brandenburg auf. In Thüringen liegen die Quoten dagegen bei 71,5 und 70,2, in Sachsen-Anhalt bei 74,7 und 74,0.
Köpping: Impfung schützt nicht vor Ansteckung, aber schweren Verläufen
Die schlechte Impfquote setzt sich bei der vierten Impfung fort. Rund 200.000 Menschen haben sich bisher die zweite Auffrischungsimpfung geholt, das sind 5,4 Prozent der sächsischen Bevölkerung. Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein liegt der Wert bei 19,9, in Bremen bei 17,9.
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping, die sich am Mittwoch in Pirna das vierte Mal gegen das Coronovirus impfen ließ, warb noch einmal für den Impfschutz. "Die Pandemie ist nicht vorbei", so Köpping. Die Impfung schütze nicht vor Ansteckung, aber vor schweren Erkrankungen. "Und wenn wir heute in unsere Krankenhäuser schauen, sehen wir schon, dass es wieder die älteren Menschen sind, die schwer erkranken und auch an Corona versterben", sagte sie MDR SACHSEN. Sachsen habe nach wie vor die höchsten Sterberaten bundesweit, daher seien Impfungen für sie besonders wichtig.
Impfquoten innerhalb Sachsens sehr unterschiedlich
In Sachsen gibt es aktuell 13 offizielle Impfstellen, daneben impfen auch die meisten Hausärzte. Laut DRK sind bis Mitte November rund 12.000 Termine frei. In Dresden und Leipzig könnte es zu kleineren Wartezeiten kommen. Erst- und Zweitimpfungen werden weiterhin mit den bisher schon zur Verfügung stehenden Impfstoffen durchgeführt. Die angepassten Impfstoffe sind nur für Auffrischungsimpfungen zugelassen.
Landkreis/Stadt | Gesamtzahl der verabreichten Impfungen | Impfquote vollständig geimpft in % |
---|---|---|
Bautzen | 316.148 | 53,9 |
Erzgebirgskreis | 327.125 | 49,9 |
Görlitz | 356.397 | 70,7 |
Leipzig | 365.805 | 71,7 |
Meißen | 295.330 | 61,8 |
Mittelsachsen | 395.205 | 65,1 |
Nordsachsen | 267.874 | 68,7 |
SOE | 282.804 | 59,2 |
Vogtlandkreis | 340.715 | 76,8 |
Zwickau | 359.487 | 58,7 |
Chemnitz | 376.830 | 77,2 |
Dresden | 716.404 | 64,1 |
Leipzig (St.) | 829.985 | 70,1 |
MDR/dpa (isk,dkö)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 26. Oktober 2022 | 08:30 Uhr