Ermittlungsbehörden 31 Hunde in einer Wohnung: Strafbefehl gegen Frau wegen Tierquälerei

14. April 2023, 14:05 Uhr

Kein sauberes Trinkwasser, kein Platz, zu wenig Auslauf und Schmerzen: Die Verstöße gegen Tierschutzrichtlinien und Vorwürfe gegen eine Frau aus Dresden sind lang. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Dresden Strafbefehl gegen die illegale Hundezüchterin beantragt.

Eine Dresdnerin soll in einer Wohnung in Glashütte im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge eine illegale Hundezucht unter tierschutzwidrigen Bedingungen betrieben haben. Gegen die 39 Jahre alte Frau hat die Staatsanwaltschaft Dresden nun einen Strafbefehl wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz in mehreren Fällen beantragt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Beschuldigte ohne Erlaubnis Tiere verschiedener Rassen gezüchtet hat, um sie zu verkaufen. Sie habe ihnen damit Leid und erhebliche Schmerzen zugefügt.

Tierärzte retten 31 Hunde aus erbärmlichen Zuständen

Ende September 2022 hatten Amtstierärzte aus Dresden und Pirna in der Wohnung 31 Hunde gefunden, die in schlechtem Zustand waren. Sie hätten kein oder nur stark verschmutztes Trinkwasser bekommen, keinen oder völlig unzureichenden Auslauf gehabt, keinen Platz und keine trockenen, sauberen Liegeflächen.

Alle Hunde befanden sich in einem schlechten Pflegezustand und litten teilweise an verschiedenen Erkrankungen, die durch die schlechten Haltungsbedingungen verursacht oder zumindest begünstigt worden waren.

Staatsanwaltschaft Dresden

Mehrere Hunde hätten länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen gehabt. Das habe die Frau "zumindest billigend in Kauf" genommen. So sollen die Hunde teils stundenlang in Boxen gesperrt gewesen sein, wo sie sich nicht bewegen konnten. Einigen seien über Stunden Maulkorb oder Maulschlinge angelegt worden, um das Bellen zu unterbinden.

Bewährungsstrafe und Tierumgangsverbot beantragt

Die nicht vorbestrafte Frau hat laut Staatsanwaltschaft keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat beim Amtsgericht Dippoldiswalde eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten zur Vollstreckung auf Bewährung beantragt. Darüber hinaus soll der Beschuldigten für die Dauer von drei Jahren das Halten, Betreuen, den Handel und der sonstige berufsmäßige Umgang mit Tieren jeder Art verboten werden.

MDR (kk)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten aus dem Studio Dresden | 14. April 2023 | 15:30 Uhr

Mehr aus Dippoldiswalde und Sebnitz

Mehr aus Sachsen

Sachsen

Die Elbwiesen gegenüber der Altstadt sind am Morgen im Nebel vom Hochwasser der Elbe überflutet. Der Pegelstand der Elbe in Dresden beträgt momentan 6,10 Meter. mit Video
Die Elbwiesen gegenüber der Altstadt sind am Morgen im Nebel vom Hochwasser der Elbe überflutet. Der Pegelstand der Elbe in Dresden beträgt momentan 6,10 Meter. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael