Sprengmeister Thomas Zowalla von der Kampfmittelbeseitigung (KMBD) hockt nach der Entschärfung einer Weltkriegsbombe, die an der Baustraße für den Abriss der Carolabrücke gefunden worden war, hinter dem Sprengkörper und hält dabei den Zünder in der Hand.
Sprengmeister Thomas Zowalla von der Kampfmittelbeseitigung (KMBD) zeigt nach der Entschärfung der Weltkriegsbombe den Sprenkörper und hält dabei den Zünder in der Hand. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

An Carolabrücke Bombe in Dresden erfolgreich entschärft - Anwohner können nach Hause

09. Januar 2025, 19:36 Uhr

Aufatmen in Dresden: Ein Blindgänger, der bei Abrissarbeiten an der Carolabrücke gefunden wurde, hat die Elbestadt stundenlang in Atem gehalten. Nun ist die Gefahr beseitigt. Die Bombe wurde erfolgreich entschärft. Die Dresdner dürfen damit wieder zurück in die Innenstadt.

Nach der Evakuierung tausender Anwohner in Dresden ist die beim Abriss der teilweise eingestürzten Carolabrücke gefundenen Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Die Bombenentschärfung sei geglückt, bestätigte der Einsatzstab MDR SACHSEN.

Eine Fliegerbombe 2 min
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MDR um 4 Do 09.01.2025 16:00Uhr 02:24 min

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Entschärfung Punkt 13 Uhr erfolgt

Auf der Webcam des MDR war zu sehen, wie sich der Bagger auf der Baustraße in der Elbe und Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienses zum Ufer zurück bewegten. Die entschärfte Bombe lag in der Baggerschaufel und wurde abtransportiert. Die Polizei gab gegen 13.10 Uhr Entwarnung, die Entschärfung sei Punkt 13 Uhr erfolgt, hieß es.

Zünder der Bombe mit Wasserpumpenzange rausgedreht

Sprengmeister Thomas Zowalla von der Kampfmittelbeseitigung (KMBD) sagte, die britische 250-Kilogramm-Bombe mit einem Messingzünder sei in einem relativ guten Zustand gewesen. "Das hat uns die Arbeit relativ leicht gemacht, weil dieser Zünder sich relativ gut entfernen lässt."

Ein Mann in einem Overall gibt ein Interview. 1 min
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MDR FERNSEHEN Do 09.01.2025 15:54Uhr 00:58 min

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Der Zünder werde von Hand herausgeschraubt. "Wir brauchten ein Werkzeug, das war eine Wasserpumpenzange, und konnten den herausdrehen, wie man eine Schraube aus dem Gewinde entfernt." Auch das handelsübliche Multifunktionsspray WD 40 sei zum Einsatz gekommen. Die Bombe werde nun in einem Zerlegebetrieb verarbeitet. "Der Sprengstoff wird verbrannt und der Stahl geht zurück in die Produktion."

Sprengmeister Thomas Zowalla von der Kampfmittelbeseitigung (KMBD) hockt nach der Entschärfung einer Weltkriegsbombe, die an der Baustraße für den Abriss der Carolabrücke gefunden worden war, hinter dem Sprengkörper und hält dabei den Zünder in der Hand.
Sprengmeister Thomas Zowalla zeigt den Messingzylinder der Bombe. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Wir brauchten ein Werkzeug, das war eine Wasserpumpenzange, und konnten den herausdrehen, wie man eine Schraube aus dem Gewinde entfernt.

Thomas Zowalla Kampfmittelbeseitigung (KMBD)

Evakuierung verlief reibungslos

Am Mittag war die Evakuierung zur Vorbereitung der Bombenentschärfung laut Polizei abgeschlossen worden. Einsatzkräfte hatten die Sperrzone kontrolliert und keine Personen mehr vorgefunden. Auch ein Hubschrauber mit Kamera und Wärmebildkamera war im Einsatz.

Ein Kartenausschnitt mit einem großen roten Kreis zeigt den Sperrbereich für Evakuierungen am 9.1.2025 in Dresden.
In der Sperrzone in der Dresdner Altstadt mussten etwa 10.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Bildrechte: MDR/Polizei Dresden

Polizei und Feuerwehr dankten den Dresdnerinnen und Dresdnern. Dass diese die Sperrzone rund um den Fundort eigenständig verlassen hätten, habe den Einsatz vereinfacht. Sirenen ertönten knapp eine halbe Stunde nach der Entschärfung - damit galt der Evakuierungsbereich als freigegeben. Feuerwehrsprecher Michael Klahre erklärte, man habe die besondere Situation gemeinsam mit den Dresdnern und Touristen gemeistert.

Feuerwehrsprecher Michael Klahre von nder Einsatzleitung informiert zur Bombenentschärfung 1 min
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MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Do 09.01.2025 13:28Uhr 00:58 min

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300 Menschen in Notunterkunft auf Messe

Rund 300 Menschen suchten Zuflucht in der eingerichteten Notunterkunft. Es habe alles reibungslos funktioniert, so Klahre. Nach der Entwarnung durch die Sirenen konnten alle Menschen in die Wohnungen und Hotels zurück.

Nach Angaben der Behörden mussten rund 10.000 Menschen ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen. Im Einsatz waren neben Feuerwehr- und Rettungskräften etwa 600 Polizistinnen und Polizisten. Sowohl die Sächsische Staatskanzlei als auch der Landtag, die Polizeidirektion Dresden und zahlreiche Museen, Hotels und Geschäfte mussten geräumt werden. Die Innenstadt wirkte stundenlang wie leer gefegt.

Mehrere Menschen gehen auf ein Tor zu. 1 min
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MDR FERNSEHEN Do 09.01.2025 11:05Uhr 00:42 min

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Homepage der Stadt nicht erreichbar

Am Morgen waren die Homepage der Stadtverwaltung, die Info-Seiten zur Evakuierung und das Bürgertelefon ausgefallen. Ursache der Störung waren Arbeiten im Netzwerk, um die technischen Kapazitäten aufzustocken, teilte die Feuerwehr mit. Denn viele Stadtmitarbeiter mussten im Homeoffice über das interne Netzwerk der Stadtverwaltung mobil arbeiten. Außerdem wurden viele Zugriffe auf die Info-Seiten erwartet.

Die Ursache, eine fehlerhafte Konfiguration, habe nur im Rechenzentrum behoben werden können, das aber in der Evakuierungszone lag. IT-Techniker hätten unter Polizeiaufsicht mit einer Ausnahmegenehmigung die Störung beheben können, hieß es. Weil dazu aber zentrale Syteme überprüft werden müssen, werde die Homepage erst morgen wieder regulär zu erreichen sein.

Alte Fliegerbombe tags zuvor entdeckt

Die britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Mittwoch bei Abrissarbeiten an der Carolabrücke entdeckt worden. Die Behörden reagierten sofort mit der Absicherung und der Vorbereitung der Evakuierung. Der eingerichtete Sperrkreis hatte einen Radius von einem Kilometer und umfasste weite Teile der historischen Altstadt und Teile der Neustadt.

MDR (kbe)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 09. Januar 2025 | 19:00 Uhr

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Am Donnerstagmittag wurde der Blindgänger an der Carolabrücke entschärft. Sehen Sie hier die entscheidenden Minuten im Zeitraffer aus der MDR-Webcam.

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