ÖPNV Sachsens Verkehrsverbünde registrieren mehr Fahrgäste durch Deutschlandticket
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13. August 2023, 15:36 Uhr
Am 1. Mai ist das Deutschlandticket gestartet. Für 49 Euro im Monat steht Nutzern damit der gesamte Nahverkehr in Deutschland offen. Die Verkehrsverbünde in Sachsen verzeichnen seitdem mehr Fahrgäste. Doch es gibt auch Kritik und Forderungen nach mehr Geld vom Staat.
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- Sachsens Verkehrsverbünde ziehen dreieinhalb Monate nach dem Start des Deutschlandtickets ein positives Fazit.
- Allerdings gibt es auch Forderungen nach mehr Geld, um das Angebot an die gestiegenen Fahrgastzahlen anzupassen.
- Im ländlichen Raum, wo nur wenige Busse und Bahnen fahren, sind die Passagierzahlen kaum gestiegen.
Das Deutschlandticket hat sich in Sachsen bewährt. Dieses Fazit ziehen die fünf Verkehrsverbünde des Freistaats. So könnten auf einigen Bahnstrecken deutliche Zuwächse verzeichnet werden, wie der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) mitteilte. Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 habe es im Mai auf der Bahnstrecke zwischen Dresden und Leipzig einen Zuwachs von mehr als 39 Prozent gegeben. Auch die Dresdner S-Bahn erzielte im Mai einen Zuwachs von mehr als 23 Prozent.
Wir sehen uns daher bestätigt in unserer Forderung an die politischen Entscheider bei Bund und Länder, nicht nur ein Deutschlandticket weiter zu finanzieren, sondern vor allem auch das Angebot zu ertüchtigen.
Verkehrsverbünde mit Steigerungen von reichlich 20 Prozent
Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) meldete ähnliche Zahlen. Demnach wurden aufgrund des Deutschlandtickets 20 bis 25 Prozent mehr Fahrgäste angelockt. "Wir sehen uns daher bestätigt in unserer Forderung an die politischen Entscheider bei Bund und Länder, nicht nur ein Deutschlandticket weiter zu finanzieren, sondern vor allem auch das Angebot zu ertüchtigen", sagte eine Sprecherin.
Dem Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) zufolge ist besonders in den Zügen der Länderbahnen und der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) ein Anstieg der Fahrgastzahlen spürbar. Der Verkehrsverbund schätze diesen auf etwa 20 Prozent, wobei der Anteil im ländlichen Raum, wo nur wenige Busse fahren, geringer sei als im Bahnverkehr oder in den größeren Städten.
Auch der Verkehrsverbund Vogtland (VVV) sieht die Nachfrage seitens der Fahrgäste durchaus positiv. Sie wachse seit Einführung des Deutschlandtickets kontinuierlich. So wurden allein über den VVV monatlich rund 2.000 digitale Deutschlandtickets vertrieben.
Verkehrsverbund Mittelsachsen verkauft fast 20.000 Tickets
Etwas konkretere Zahlen nannte der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS). Während zum Stichtag 30. Mai der VMS noch 14.174 Deutschlandtickets verkauft hatte, waren es Ende Juli bereits 18.074. Ende August rechne der Verbund mit rund 18.700 Tickets. Demnach wurden die Zahlen der Deutschen Bahn und der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) hierbei nicht mitgezählt. Insgesamt habe der VMS 2.260 Neukunden aufgrund des Deutschlandtickets gewonnen.
Auch die Deutsche Bahn verzeichnete nach eigenen Angaben 20 bis 25 Prozent mehr Fahrgäste seit der Einführung des 49 Euro teuren Tickets.
MDR dpa/(sth)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 11. August 2023 | 06:00 Uhr