Datensicherheit Nach Hackerangriffen: Unis in Zwickau und Freiberg kämpfen weiter mit Problemen

• Die Bergakademie schaltet nach dem Cyberangriff ein sogenanntes sauberes Netz frei.
• Die WHZ in Zwickau fährt ihr Internet mit vielen Neuinstallationen schrittweise hoch.
• Die Digitalagentur Sachsen hat gegen Hacker mit Partnern ein Sicherheitsnetzwerk gegründet.

Die TU Bergakademie Freiberg und die Westsächsischen Hochschule Zwickau kämpfen weiter mit den Folgen von Cyberangriffen. In einer Antwort auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Sächsischen Landtag hat das Wissenschaftsministerium detailliert über Maßnahmen berichtet, die lahmgelegten IT-Dienste wieder hochzufahren und die Daten besser zu schützen. Wie eine Sprecherin der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) MDR SACHSEN sagte, sei zwar kein direkter finanzieller Schaden entstanden, doch müsse man "unzählige Arbeitsstunden investieren", um wieder alle Systeme zu installieren.

Auch gut einen Monat nach dem Hackerangriff ist die Internetseite der TU Bergakademie Freiberg im Notbetrieb. Laut Wissenschaftsministerium ist auch der E-Mail-Verkehr eingeschränkt. Die Bergakademie plant indes ein "sauberes Netz", das Anfang März freigeschalten werden soll. Studierende und Mitarbeiter benötigen dafür neue Passwörter, wie auch die an der WHZ in Zwickau. Aktuell funktioniere das WLAN über ein drahtloses Netzwerk sowie das Lernportal für Studierende, sagte eine Sprecherin der Bergakademie MDR SACHSEN. Dagegen sei die An- und Abmeldung zu Prüfungen nur persönlich oder telefonisch im Studierendenbüro möglich. Auch Leistungsverzeichnisse könnten nicht online eingesehen werden.

Auch an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) hatte ein Cyberangriff einen Tag vor Heiligabend tagelang Teile des Internets lahmgelegt. Bis zur ersten Januarwoche wurde der Lehrbetrieb ausgesetzt. "Der Zugriff auf einige wenige Server ist noch eingeschränkt", sagte eine WHZ-Sprecherin MDR SACHSEN am Dienstag. Betroffen seien insbesondere einzelne Spezialdienste. Demnach sollen "bis zum Beginn des Sommersemesters wieder alle Dienste in vollem Umfang zur Verfügung stehen". Dafür würden "umfangreiche Neuinstallationen" vorgenommen und Backups eingespielt. Außerdem habe die WHZ auf eine neue Software für Virenerkennung umgestellt.

Die Hackerangriffe auf Institutionen und Firmen haben die sächsische Politik wachgerüttelt. Am Montag wurde das "Cyber-Sicherheitsnetzwerk Sachsen" gestartet. Darin will die zum Wirtschaftsministerium gehörende Digitalagentur des Freistaates mit Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Kriminalpolizei kooperieren. Man wolle diejenigen "sensibilisieren und fit machen, die sich noch nicht oder nicht ausreichend mit IT-Sicherheit auseinandersetzen", teilte Sachsens Digital-Beauftragte Ines Fröhlich mit. Das Landeskriminalamt erwarte "positive Effekte" für seine Ermittlungsarbeit.

Das Wissenschaftsministerium forderte auf die Anfrage der Landtags-Linken auch Unis dazu auf, die bereits vorhandene Sicherheitstechnik stärker zu nutzen. Dazu gehöre der Schwachstellenwarndienst des Computernotfallteams der Staatsverwaltung SAX.CERT.