Absatzkrise Ab 2024: VW drosselt Produktion in Zwickau
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27. September 2023, 15:07 Uhr
Der Autobauer Volkswagen (VW) hat nach eigenen Angaben die Betriebsvereinbarung für den Drei-Schichten-Betrieb im Werk in Zwickau zum Jahresende gekündigt. Ein Sprecher sagte, Ziel sei eine neue Vereinbarung, die der aktuellen Marktsituation Rechnung trage und die Wirtschaftlichkeit des Standorts sicherstelle. Noch in dieser Woche sollen die Gespräche zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat dazu beginnen. Die jetzt gekündigte Betriebsvereinbarung wurde 1991 mit der IG Metall geschlossen.
Erst am Dienstag war bekanntgeworden, dass VW Anfang Oktober wegen schwächelnder Nachfrage die Produktion in seiner Zwickauer E-Auto-Fabrik und in der Gläsernen Manufaktur in Dresden für zwei Wochen drosseln wird. Eine Fertigungslinie soll komplett stillstehen. Kurz zuvor hatte VW angekündigt, in Zwickau knapp 270 demnächst auslaufende Verträge nicht zu verlängern. Begründet wurde das mit dem schleppenden Absatz von E-Autos.
Gewerkschaft fordert Investitionen in Mobilitätswende
"Der Beschäftigungsabbau in Zwickau sollte ein Weckruf für alle sein, die von einem 'Weiter so' träumen", sagt Dirk Schulze, Leiter des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen. "Die Automobilhersteller und Zulieferer müssen die Mobilitätswende durch Investitionen in den Leichtbau, in Software und Digitales schneller vorantreiben."
Reine Fabrik für Elektrofahrzeuge
VW hat sein Werk in Zwickau in den vergangenen Jahren für 1,2 Milliarden Euro zur reinen Fabrik für Elektrofahrzeuge umgebaut. Im Werk arbeiten rund 10.700 Menschen.
MDR (ali)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 27. September 2023 | 11:30 Uhr