Kultautos Trabi und Wartburg feiern Comeback
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25. Dezember 2022, 13:10 Uhr
Der Trabant - zärtlich auch "Trabi" oder "Rennpappe" genannt - prägte zusammen mit dem Wartburg oder dem sowjetischen Lada das Bild auf den Straßen in der DDR. Nach der Wiedervereinigung sind die Autos weitgehend verschwunden, aber nie ganz. Es gibt sogar einen überraschenden Trend.
- Das Kraftfahrtbundesamt hat überraschende Zahlen zu zugelassenen Trabis und Wartburgs veröffentlicht.
- Der Vorsitzende des Trabant-Clubs Zwickau weiß, warum sich Trabi & Co immer größerer Beliebtheit erfreuen.
- Auch ein DDR-Gefährt mit zwei Rädern ist noch im Trend.
Auf Deutschlands Straßen rollen wieder mehr DDR-Autos vom Typ Trabant und Wartburg. Dem Kraftfahrtbundesamt zufolge steigt die Zahl schon seit Jahren. Wie die Behörde auf Anfrage der "Deutschen Presseagentur" mitteilte, waren nach Stand Januar dieses Jahres bundesweit knapp 40.000 Fahrzeuge des Kultautos aus Zwickau zugelassen. Mehr als 10.000 sind demnach allein in Sachsen unterwegs - so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland. In Brandenburg sind über 6.000 Trabis unterwegs, in Thüringen etwa 5.700.
Ostalgie als Grund für steigende Beliebtheit
Der erste Trabant war im November 1957 vom Band des VEB Sachsenring Automobilwerke gelaufen. Bis zum Produktionsstopp 1991 wurden insgesamt gut drei Millionen Stück produziert. 2010 zählte das Kraftfahrtbundesamt deutschlandweit noch etwa 5.000 zugelassene Trabis weniger.
Ein Grund für die Beliebtheit sei, dass sich viele mit dem Auto an ihre Vergangenheit erinnert fühlten, sagte der Vorsitzende des Trabant-Clubs Zwickau, Thomas Winkelmann. "Das Auto hat heute einen ganz anderen Wert als noch vor 20 Jahren und ist nun im Bereich des Oldtimers angekommen." Ersatzteile seien noch erhältlich, sagte Winkelmann weiter. "Die gängigen Verschleißteile werden noch gefertigt."
Auch der Wartburg kehrt zurück
Auch der einst in Eisenach produzierte Wartburg ist noch gelegentlich im Straßenbild zu sehen. Laut aktuellen Zahlen sind 8.726 einstige DDR-Mittelklassewagen zugelassen. Das sind etwa 1.000 Fahrzeuge mehr als in der Statistik von 2010. Auch beim Wartburg sind die meisten in Sachsen zugelassen, nämlich gute 2.000 Stück.
1955 wurde im Automobilwerk Eisenach der erste Wartburg unter der Bezeichnung 311 gebaut. Insgesamt liefen etwa 1,2 Millionen Fahrzeuge dieser Marke vom Band. Die Produktion wurde 1991 stillgelegt.
Simson-Mopeds noch immer im Trend - Ikarus eher Rarität
Doch nicht nur Autos aus der DDR-Zeit sind beliebt. Vor allem im Osten Deutschlands sind noch viele Simson-Mopeds unterwegs. Laut Kraftfahrtbundesamt sind mehr als 20.500 Zweiräder zugelassen. Sie wurden einst in der südthüringischen Stadt Suhl gebaut. Dagegen gehören die DDR-Linienbusse vom Typ Ikarus zu Rarität: Nur mehr als 30 haben offiziell die Erlaubnis, im Straßenverkehr zu fahren.
MDR (sme)/dpa