Baufortschritt stockt Sachsen will neuen Planer für Großgefängnis in Zwickau
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29. November 2023, 11:42 Uhr
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Sachsen setzt auf einen neuen sogenannten Generalplaner für das künftige Großgefängnis in Zwickau. Das dauert aber: Derzeit würden die Ausschreibungsunterlagen erarbeitet, teilte der Staatsbetrieb Immobilien- und Baumangement (SIB) mit. Zudem prüfe man rechtliche Schritte gegen den bisherigen Generalplaner. Ihm hatte der Freistaat bereits gekündigt und den Schritt mit mangelhaften Leistungen begründet. Das Unternehmen hatte dies von sich gewiesen und sieht sich als Bauernopfer.
Kosten haben sich bislang bereits verdoppelt
Ein SIB-Sprecher sagte mit Blick in die Zukunft: "Eine der ersten Aufgaben des neuen Planerteams wird es sein, verlässliche Kosten- und Terminpläne aufzustellen." Bisher sei unklar, wie viel teurer das gemeinsame Großgefängnis Sachsen und Thüringen kommen wird - und wann es überhaupt in Betrieb geht. Die Kosten hatten sich bereits von ursprünglich 150 Millionen Euro mehr als verdoppelt.
Der Termin für die Inbetriebnahme hatte sich von ursprünglich 2019 auf 2025 verschoben - derzeit ist das Eröffnungsjahr wegen der Trennung von dem bisherigen Planer und den Unklarheiten zum weiteren Bauverlauf aber wieder ungewiss.
SIB: Arbeiten auf Baustelle gehen weiter
Auf der Großbaustelle werde trotz der misslichen Lage an Fassaden sowie an der Installation von Heizung, Lüftung und Aufzügen gearbeitet, hieß es. Das neue Gefängnis auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern soll bis zu 820 Gefangenen Platz bieten und mehrere alte Haftanstalten ersetzen. Dazu hatten Thüringen und Sachsen 2014 einen Staatsvertrag geschlossen und finanzieren den Neubau anteilig.
MDR (lam)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 29. November 2023 | 08:00 Uhr