Dampflok fährt über Göltzschtalbrücke
Der "Förderverein Göltzschtalbrücke" will die größte Ziegelsteinbrücke der Welt weiter touristisch voran bringen. (Archivbild) Bildrechte: Daniel Unger

Vogtland Förderverein will Göltzschtalbrücke touristisch voranbringen

03. Januar 2024, 13:17 Uhr

Die Göltzschtalbrücke hat es im Dezember nicht auf die deutsche Meldeliste an die UNESCO als Weltkulturerbe geschafft. Trotzdem geht der "Förderverein Göltzschtalbrücke" im Vogtland mit großen Vorhaben ins neue Jahr. Die Interessengemeinschaft will 2024 richtig durchstarten. Ein Jahr nach seiner Gründung ist der aktuell 62 Mitglieder zählende Verein noch immer praktisch unsichtbar. Das soll sich nun ändern.

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Der "Förderverein Göltzschtalbrücke" im Vogtland will bekannter und sichtbarer werden. Als erster Schritt soll ein einprägsames Logo her. Dazu läuft aktuell ein Ideenwettbewerb. Dies sei ein erster wichtiger Impuls in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, sagt Mike Purfürst, Vereinschef und Bürgermeister von Netzschkau.

"Der Förderverein hat den Hintergrund, dass wir damit alle Akteure zusammenführen", sagt er. "Wir müssen jetzt diesen Verein mit Leben erfüllen, um in der Außenwirkung wirksam zu werden." Es gehe nun darum, eine Webseite zu organisieren und einen Imagefilm für die Brücke und das Umfeld zu erstellen. Damit wolle man punkten.

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"Ziegelpatenschaften" zu verkaufen

Der Logo-Wettbewerb ist laut Purfürst gut angelaufen. Mehrere Vorschläge lägen bereits vor. Bis zum 10. Januar können noch kreative Ideen eingereicht werden, aus denen eine Jury dann den Siegerentwurf auswählen will. Dieser werde mit 200 Euro prämiert. Parallel arbeite der Verein zudem an Spendenprojekten. Möglichst schnell sollen sogenannte "Ziegelpatenschaften" starten. Übers Internet will der Verein so die rund 26 Millionen Ziegelsteine der Göltzschtalbrücke virtuell verkaufen.

Das Geld aus dieser Aktion soll nach Angaben des Vereins in die geplanten Projekte zum Aufhübschen des Brückenumfelds gesteckt werden. Der Fokus liege hier auf einem Besucherzentrum mit Touristinformation und Konferenzräumen. Aber auch weitere Freizeit- und Gastronomieangebote müssten her. Man sehe Touristenströme und ein großes Interesse an der Brücke.

Pläne für mehr Touristenangebote

"Umso schmerzlicher ist es eigentlich, wenn man weiß, dass ein Tourist hier herkommt und dann steht er auf dem Fotopunkt, um ein Foto zu machen, und dann war es das schon wieder", sagt Purfürst. "Wir wollen ja eigentlich mehr." Um das zu ändern, fehle nicht nur viel Geld. Es müssten auch Lösungen mit den privaten Grundstücks- und Immobilieneigentümern an der Brücke gefunden werden, so Purfürst.

"Dort stehen demnächst Gespräche an, die notwendig sind", erzählt er. "Ich kann nicht wild hingehen und sagen, ich baue ein neues Besucherzentrum und dann habe ich durchaus schon Gebäude vor Ort, die ich genauso nutzen könnte." Deswegen hoffe er auf einen Konsens. Dann könne man wesentlich schneller aktiv werden, als wenn ein komplett neues Gebäude gebaut werden müsse.

Göltzschtalbrücke Die Göltzschtalbrücke ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt. Sie wurde zwischen 1846 und 1851 beim Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Nürnberg errichtet.

Sie ist 78 Meter hoch und 574 Meter lang. Die Spannweite des größten Bogens beträgt 30,9 Meter. Für ihren Bau wurden etwa 26 Millionen Ziegelsteine benötigt, die in 20 Ziegeleinen entlang der Bahnstrecke gebrannt wurden.

Fast 1.800 Arbeiter waren beim Bau der Brücke beschäftigt, 31 von ihnen kamen ums Leben. Quelle: Stadt Reichenbach im Vogtland

MDR (ali)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 03. Januar 2024 | 16:30 Uhr

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