Freiberg Polizei ermittelt zu Nazi-Parole auf AfD-Veranstaltung
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07. Juli 2024, 19:43 Uhr
Weil bei einer AfD-Veranstaltung in Freiberg eine Nazi-Parole gerufen worden sein soll, ermittelt die Polizei. Es gehe um den Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, teilte die Polizeidirektion Chemnitz am Sonntag mit.
Chrupalla und Weidel in Freiberg
Bei der Veranstaltung "AfD-Bundestagsfraktion vor Ort - Sommerfest und Kundgebung" mit den Parteichefs Tino Chrupalla und Alice Weidel soll am Sonnabend aus dem Publikum heraus der Spruch "Alles für Deutschland" angestimmt worden sein.
Die Parole prangte einst unter anderem auf dem Dienstdolch der SA, der paramilitärischen Kampforganisation der Nazi-Partei NSDAP. Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke war erst kürzlich zweimal wegen der Nutzung der Losung zu Geldstrafen verurteilt worden.
An der AfD-Veranstaltung beteiligten sich laut Polizei bis zu 2.000 Menschen. An dem Gegenprotest unter dem Motto "Freiberg hat keinen Bock auf Faschismus" nahmen demnach etwa 100 Menschen teil. Die Polizei nahm am Sonnabend noch eine Anzeige wegen Beleidigung auf und stellte mehrere "linksmotivierte Schmierereien" an Verkehrsschildern fest.
Weitere rechtsextreme Vorfälle am Wochenende
Am Wochenende hatte es in Sachsen mehrere mutmaßliche rechtsextreme Vorfälle gegeben. So sollen in Schwarzenberg zwei Männer T-Shirts mit Hakenkreuzen getragen haben. Außerdem sollen sie mit anderen Beteiligten rassistische Parolen gerufen haben. Auch im Umfeld des Sachsenring-Motorsport-Wochenendes gibt es Ermittlungen. Mehreren Personen wurde Hausverbot erteilt, nachdem sie offenbar verfassungsfeindliche Parolen skandierten. Zwei Männer kamen in Polizeigewahrsam.
MDR (dkö)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 07. Juli 2024 | 17:00 Uhr