Sammelleidenschaft Weihnachten in Falkenau: Hier stapeln sich Hunderte Bergmänner und Engel
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07. Dezember 2023, 17:49 Uhr
In der Weihnachtszeit sorgen Engel, Bergmann & Co. nicht nur im Erzgebirge für die entsprechende Stimmung. Je nach Sammelleidenschaft kommt immer mal einer dazu. Darüber kann Hermine Nestler in Falkenau nur milde lächeln. Sie hat Hunderte Weihnachtsfiguren in ihrem Wohnzimmer und braucht mehrere Tage zum Aufstellen.
Wenn man bei Hermine Nestler in Falkenau während der Weihnachtszeit klingelt und sie die Tür öffnet, wird man schon mit einem lauten "Jingle Bells" empfangen. Eine singende Weihnachtsmann-Figur im Flur führt den Besucher in die Weihnachtswunderwelt der 83-Jährigen, in deren Zwei-Zimmer-Wohnung sich im Dezember alles, aber auch wirklich alles um Weihnachten dreht.
Es müssen Hunderte Nussknacker, Engel, Bergleute und andere Figuren sein, die jedes Eckchen in ihrem Wohnzimmer bevölkern. Wie viele es es genau sind, weiß nicht einmal die Besitzerin. "Viele, viele, viele. Gezählt habe ich sie noch nie. Ich muss nur beim Einpacken aufpassen, dass ich alles wieder ordentlich zusammenbekomme."
Kistenweise Weihnachtsstimmung
Die weihnachtlichen Schätze lagern im Sommer in 18 Kisten auf dem Dachboden. Wenn der erste Advent vor der Tür steht, schlägt die große Stunde für die vielen kleinen und großen Weihnachtsfiguren. "Zwei bis drei Tage brauche ich, um die Figuren aufzubauen", verrät Hermine Nestler. Kein Platz ist zu klein, kein Regal zu hoch, dass nicht doch noch ein Figürchen darauf seinen Platz finden könnte.
Stellt sich die Frage nach dem Warum. Warum stapeln sich geradezu die Engel, Bergmänner, Räucherhäuschen und Pyramiden in der Wohnung der 83-Jährigen? "Das ist eben mein Hobby," sagt sie lakonisch. "Wie lange ich das noch schaffe, weiß ich nicht." Schließlich müsse sie für viele der Figuren auf die Leiter klettern, um sie zu platzieren.
Sammeln mit System
Kaum zu glauben, aber hinter der riesigen Ansammlung steckt ein System. "Jede Figur hat ihren angestammten Platz", sagt Nestler. Manchmal müsse sie überlegen und noch einmal umbauen, damit alle Figuren wieder an gleicher Stelle stehen wie in den Jahren zuvor.
Angefangen habe alles mit der "Wolke" und dem Engelorchester von Wendt und Kühn aus Grünhainichen. "Das war zu Zeiten der DDR, da waren die Figuren teuer und schwer zu bekommen. Aber wir hatten so unsere Beziehungen", lacht sie. Auch die große Pyramide habe man für sie "zurückgelegt". Der Rest sei dann Jahr für Jahr dazugekommen.
Nach Weihnachten ist vor Weihnachten
Hermine Nestler hält sich an das ungeschriebene Gesetz, dass der Weihnachtsschmuck bis Hochneujahr am 6. Januar leuchten darf. "Dann kommt wieder alles in die Kisten auf dem Dachboden. An das Wegräumen darf ich noch gar nicht denken", gesteht sie. Insgesamt werde es wohl drei oder vier Tage dauern, bis alle Engel und Bergmänner wieder ihren Sommerschlaf auf dem Dachboden antreten können. "Dann ist die Kammer voll und mir bleibt nur ein ganz schmaler Gang zum Durchkommen."
Bleibt die Frage, ob auch hunderte Osterfiguren auf Hermine Nestlers Dachboden auf ihren Einsatz warten. "Nein", wehrt Hermine Nestler lachend ab. Osterschmuck habe sie nicht so viel.
MDR (tfr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 08. Dezember 2023 | 19:00 Uhr
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