Ausschreitungen 2018 Demo in Chemnitz erinnert an rechte Gewalttaten

02. September 2023, 17:53 Uhr

In Chemnitz ist am Sonnabend an die gewalttätigen Ausschreitungen vor fünf Jahren erinnert worden. Wie die Polizei Chemnitz auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte, hatten sich um die 500 Menschen zu einer Kundgebung unter anderem des Bündnisses "Chemnitz nazifrei" an der Karl-Marx-Büste - dem Nischel - versammelt. Die Polizei sprach von einem störungsfreien Verlauf. Gegendemonstrationen von rechter Seite habe es nicht gegeben, beziehungsweise seien nicht angemeldet worden.

Nach der Kundgebung zogen die Demonstrierenden durch die Innenstadt, um gegen Rassismus und rechte Gewalt zu demonstrieren. Auf ihren Transparenten war etwa "Alle zusammen gegen den Faschismus" und "Rassistische Ausschreitungen 2018 - kein Vergeben, kein Vergessen" zu lesen gewesen. Zum Ende der Veranstaltung gab es ein Abschlusskonzert.

Demonstranten tragen Transparente auf einer Demonstration.
Mehrere Bündnisse wie das Kulturbündnis "Hand in Hand" und das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus" hatten die Demo am Sonnabend in Chemnitz unterstützt. Bildrechte: Harry Härtel

Messerattacke löst tagelangen Protest aus

Ende August 2018 hatte es nach der tödlichen Messerattacke auf den Chemnitzer Daniel H. tagelang Proteste und Gewalttaten gegeben, darunter gegen Menschen mit Migrationshintergrund. Rechte Gruppierungen hatten den Tod des Chemnitzers instrumentalisiert, um Stimmung zu machen. Weit mehr als die Hälfte der Verfahren zu den damaligen Straftaten sei eingestellt worden, beklagt die Opferberatung RAA Sachsen. Laut RAA ist seit dem Spätsommer 2018 ein Anstieg rassistischer Beschimpfungen und Beleidigungen im Alltag zu verzeichnen.

MDR (phb/Tittel/Weichard)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 02. September 2023 | 15:00 Uhr

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