Razzia Polizei beschlagnahmt scharfe Waffe in linkem Jugendtreff in Schwarzenberg
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09. November 2023, 20:06 Uhr
Am 1. Mai gingen in Gera jeweils Hunderte aus dem rechten und linken Spektrum auf die Straße. Bei der linken Demo kam es zu einem gewalttätigen Durchbruchsversuch. Deswegen hat die Polizei am Mittwoch Wohnungen und Treffs mutmaßlich Beteiligter in Thüringen, Sachsen und weiteren Bundesländern durchsucht. In Schwarzenberg wurden sie in einer Begegnungsstätte der linken Szene fündig.
Bei einer Razzia gegen die linke Szene nach Ausschreitungen bei einer Demonstration zum 1. Mai in Gera hat die Polizei im Erzgebirgskreis eine scharfe Schusswaffe gefunden. Die Waffe mit mehreren Patronen war am Mittwoch an der Adresse eines 20 Jahre alten Verdächtigen in Schwarzenberg beschlagnahmt worden, informierte das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) am Donnerstag. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Viel Pfefferspray und Pyrotechnik gefunden
Bei dem durchsuchten Gebäude handelt es sich laut Ermittlern um eine "jugendkulturelle Begegnungsstätte mit mehreren Gebäudeteilen und Bauwagen", die auch bewohnt werden. Bei der Durchsuchung beschlagnahmten die Polizisten auch Speichermedien, Handys, Pyrotechnik, eine große Menge Pfefferspray und Funkgeräte. Die sächsischen Ermittler teilten mit, dass die Ermittlungen andauerten - vor allem das Begutachten und Auswerten der beschlagnahmten Beweise werde Zeit beanspruchen.
Am Mittwoch waren in mehreren Bundesländern insgesamt 19 Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Gera vollstreckt worden. Die Beschlüsse bezogen sich auf Ermittlungen zu politisch motivierten Straftaten am 1. Mai 2023 in Gera. An dem Tag hatten in Gera die linke Szene und die rechte Szene mit jeweils hunderten Teilnehmern demonstriert.
Bei der Demo der linken Szene gab es auch etwa 250 Teilnehmer des sogenannten schwarzen Blocks. Demo-Teilnehmer sollen mit Stangen, Steinen, Flaschen und Bengalos auf eingesetzte Polizisten losgegangen sein. Die Tatverdächtigen sollen sich im Vorfeld dazu verabredet haben. Gegen die Teilnehmer wurde damals der Vorwurf des Landfriedensbruchs erhoben.
MDR (kk)/AFP, dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 09. November 2023 | 21:00 Uhr