Tradition Putzritzbild ziert wieder Giebel am Klösterlein Zelle
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22. November 2023, 21:40 Uhr
Mit einer ökumenischen Andacht ist am Klösterlein Zelle in Aue die Replik eines historischen Putzritzbildes eingeweiht worden. Das Kunstwerk, wahrscheinlich erschaffen durch einen Mönch, ziert den Giebel des Gotteshauses, wo das Original vor etwa 800 Jahren entstanden ist. Es zeigt Maria mit Jesus, Kaiser Barbarossa und einen Bischof.
Pfarrer Rolf Strobelt sagte MDR SACHSEN, es sei für ihn eine große Freude, dass "dieses Zeugnis des christlichen Glaubens jetzt wieder an der Außenwand für alle Menschen sichtbar zu sehen ist". Zu der Einweihung waren auch viele Auer Einwohner und Oberbürgermeister Heinrich Kohl gekommen.
Putzritzbild reist von Aue über Freiberg und Altzella nach Chemnitz
Nach Erkenntnissen von Ortschronist Heinz Poller ist das Bild um 1230 entstanden. Über die Jahrhunderte wurde es verputzt und 1881 wiederentdeckt und freigelegt. Doch Qualm und Ruß der Eisenbahn und der umliegenden Betriebe setzten dem Kunstwerk zu. 1936 wurde es schließlich abgenommen und bis 1967 im Auer Stadtmuseum eingelagert. Nach dessen Schließung kam das Putzritzbild erst nach Freiberg, dann nach Altzella und schließlich ins Schlossbergmuseum nach Chemnitz, wo es derzeit ausgestellt wird.
Immer wieder werden Stimmen laut, dass auch das Original wieder zurück nach Aue soll. Das ist aber erst möglich, wenn in Aue gute Ausstellungsbedingungen nach den Vorgaben der Denkmalpfleger geschaffen werden können. Bis dahin soll das Original weiter in Chemnitz zu sehen sein. Die Auer können mit der gelungenen Replik des Dresdner Künstlers Roland Flachmann aber auch gut leben.
MDR (Manja Kraus,dkö)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Feiertagsnachmittag | 22. November 2023 | 17:40 Uhr