Lichterfahrt
Die Idee der Lichterfahrten entstand in der Corona-Zeit. Bildrechte: Bernd März

Fahrzeugkorso Erzgebirgische Lichterfahrt abgesagt

25. September 2024, 16:39 Uhr

Für Umweltschützer ein Graus – für Erzgebirgstraditionalisten eine tolle Idee. In den vergangenen drei Jahren gab es Lichterfahrten quer durchs ganze Erzgebirge. Im vorigen Jahr kamen rund 25.000 Menschen entlang der Strecke zusammen, um die weihnachtlich geschmückten Fahrzeuge zu bestaunen. Doch in diesem Jahr wird es wohl keine Neuauflage geben.

Der Thumer Fuhrunternehmer und Organisator Sven Meyer hat die Lichterfahrt durchs Erzgebirge für die kommende Adventszeit abgesagt. Zu den Gründen sagt er MDR SACHSEN: "Die Entscheidung hat uns mehr oder weniger Dresden abgenommen, weil die da wieder verschiedene Auflagen gemacht haben, die wir einfach nicht erfüllen können." So dürften nur noch Nebenstraßen genutzt werden. Außerdem müsse ein Plan erarbeitet werden, wie, wann und wo gesperrt werde. Jedes Fahrzeug brauche eine Ausnahmegenehmigung und insgesamt sei der Korso auf 40 Fahrzeuge beschränkt.

Sven Meyer
Sven Meyer hat die Lichterfahrten organisiert. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Auflagen machen die Aktion unmöglich

Die Auflagen hat das Landesamt für Straßenbau und Verkehr, kurz Lasuv, an Jens Meyer weitergereicht. Doch der Unternehmer könne das alles nicht stemmen, zumal er, wie er sagt, auch für die Umleitung bezahlen müsste. Bereits vergangenes Jahr gab es ein Hin und Her zwischen dem Lichterfahrt-Organisator und der sächsischen Behörde. Erst erteilte das Lasuv eine Absage, drei Tage vor der Fahrt gab es dann doch eine Erlaubnis.

Begründung: Veränderte Situation

Auf Nachfrage von MDR SACHSEN antwortet das Landesamt für Straßenbau und Verkehr schriftlich, dass es keine geänderten Regelungen gebe. Die Behörde fügte jedoch hinzu: "Diese Veranstaltungen entstanden ursprünglich während der Corona-Pandemie als eine der wenigen möglichen Formen des gemeinschaftlichen Erlebens und wurden damals unter anderen rechtlichen Gesichtspunkten bewertet."

Lichterfahrt
Tausende Schaulustige säumten in den vergangenen Jahren die Strecke. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

"Zu viel, zu schnell, zu unsicher"

Die zuletzt stattgefundenen Lichterfahrten seien jedoch zu umfangreich geworden, argumentiert das Lasuv: Zu viele Fahrzeuge, teils unangepasste Geschwindigkeiten innerorts. Zudem hätten die Fahrzeuge andere Verkehrsteilnehmer geblendet und abgelenkt. Weiter heißt es: "Aufgrund dessen wurden die Verfahrensabläufe und rechtlichen Rahmenbedingungen konkretisiert, um eine sichere Durchführung für alle Beteiligten sicherzustellen."

Ersatzveranstaltung geplant

Ganz aufgeben will Sven Meyer das Lichteln in der Advenszeit trotzdem noch nicht: "Wir wollen jetzt am 9.11. auf dem Kätplatz in Annaberg ein Lichtfest durchführen mit etwa hundert Fahrzeugen. Das heißt, wir werden uns dort einfinden, dann gibt es dort etwas essen und zu trinken, bisschen Musik." Es sei als kleiner Ausgleich gedacht. Dennoch: "Mir wäre die Lichterfahrt lieber."

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MDR (mwa)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Im Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 25. September 2024 | 14:30 Uhr

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