
Diskussionen um Schulden BSW will Sondersitzung des Landtags zum Finanzpaket
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14. März 2025, 19:46 Uhr
Die wohl künftige Bundesregierung aus CDU und SPD plant ein milliardenschweres Finanzpaket. Dafür sind eine Grundgesetzänderung nötig. Eine Hürde scheint genommen zu sein, nachdem CDU, SPD und Grüne einen Kompromiss gefunden haben. In Sachsen verlangt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nun im Vorfeld von der Minderheitsregierung im Freistaat, eine Sondersitzung einzuberufen. Das BSW spricht der Regierung ohne Mehrheit im Landtag die Berechtigung ab, im Bundesrat über das Finanzpaket zu entscheiden.
- Das BSW Sachsen will eine Sondersitzung im Sächsischen Landtag, um über das Finanzpaket im Bund abzustimmen.
- Die Landesregierung in Sachsen muss sich nach Meinung des BSW vor der Bundesratsabstimmung erst der Mehrheit im Landtag versichern.
- CDU, SPD und Grünen haben sich am Freitag auf einen Kompromiss für das geplante Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur geeinigt.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verlangt eine Abstimmung zum sogenannten Finanzpaket auch im Sächsischen Landtag. Die Minderheitsregierung brauche für ihr Abstimmungsverhalten im Bundesrat eine demokratische Legitimation, erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer Lutz Richter.
BSW Sachsen: Landesregierung sollte sich Mehrheit versichern
Dazu müsse das Abstimmungsverhalten im Bundesrat mit der Mehrheitsmeinung im Parlament übereinstimme, sagte Richter. Er erinnerte daran, dass die sächsische Regierung aus CDU und SPD über keine eigene Mehrheit im Landtag verfügt. Ohne eine Beteiligung des Parlaments könne das Votum der Staatsregierung im Bundesrat nur eine Enthaltung sein. Alles andere sei eine Brüskierung des Landtages.
Richter forderte außerdem eine generelle Beteiligung des gesamten Landtages, "wenn im Bundesrat Themen von außerordentlicher Bedeutung verhandelt werden".
Minderheitsregierung will Opposition miteinbinden
Die Minderheitsregierung aus SPD und CDU hat zu Beginn der Legislaturperiode einen sogenannten Konsultationsmechanismus eingeführt. Er soll Oppositionsparteien früh in Entscheidungen der Koalition einbinden und eine parlamentarische Mehrheit für Vorhaben der Regierung ermöglichen. Ideen und Vorschläge anderer Fraktionen sollen dabei mit aufgegriffen werden. CDU und SPD brauchen für eigene Vorhaben zehn Stimmen der Opposition.
SPD Sachsen: Finanzpaket ist "historische Chance"
Die SPD in Sachsen bezeichnet das geplante Finanzpaket von CDU und SPD im Bund als "historische Chance". Dieses ermögliche dem Freistaat jährliche Mehr-Investitionen von 500 Millionen Euro, teilte SPD-Fraktionsvorsitzender Henning Homann mit. "Deutschland kann sich mit diesem Beschluss wirtschaftlich und sicherheitspolitisch neu aufstellen. Jetzt gilt es, keine Zeit zu verlieren", sagte er.
Länderregierungen müssen Grundgesetzänderung zustimmen
SPD und CDU planen als voraussichtlich neue Bundesregierung eine Lockerung der Schuldenbremse für Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung. Dafür ist eine Grundgesetzänderung mit Zweidrittelmehrheit nötig, die SPD und CDU alleine nicht erreichen. Sie sind auf Stimmen der Grünen angewiesen.
Die Fraktionsspitzen von CDU, SPD und Grünen haben sich am Freitag auf einen Kompromiss für das geplante Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur geeinigt. Falls CDU, SPD und Grüne kommenden Dienstag mehrheitlich für die Grundgesetzänderung stimmen, muss dieser noch der Bundesrat, also die Länderregierungen, zustimmen.
MDR (phb)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 14. März 2025 | 17:00 Uhr
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